Das Wirrwarr um Valentin

Am 14. Februar ist Valentinstag – der Tag eines Heiligen mit ungenauer Herkunft

Rote Rosen, große Herzen – in vielen Geschäften und vor allem in Blumenläden sind sie derzeit zu sehen. Doch warum gerade jetzt? Weil wir am 14. Februar Valentinstag feiern.  Er gilt als Tag der Liebenden und als Tag der Freundschaft. Menschen, die sich mögen, schenken sich Blumen oder schicken einander Karten.
Doch wer war eigentlich dieser Valentin, an den wir am 14. Februar denken? Lei-der wissen wir heute nicht viel über ihn. Um seine Person ist im Laufe der Zeit ein richtiges Wirrwarr entstanden. Er war auf jeden Fall ein Heiliger, also ein Christ, der viel Gutes in seinem Leben geleistet hat. Überlieferungen widersprechen sich: Einmal soll Valentin ein römischer Priester, dann wie-der Bischof der italienischen Stadt Terni, vielleicht beides oder wieder ein ganz anderer gewesen sein.
Festlegen können wir uns nicht: Eine der beliebtesten und am häufigsten erzählten Legenden scheint jedoch die des Bischofs von Terni zu sein. Valentin soll im dritten Jahrhundert nach Christus gelebt haben und als Märtyrer gestorben sein. Er hat sein Leben also für seinen christli-chen Glauben geopfert.

Valentin

Als Zeichen der Zuneigung verschenkt der ein oder andere am Valentinstag vielleicht auch ein Kissen in Herzform. Auf jeden Fall darf es zu diesem Anlass mal etwas kitschiger sein. Foto: Sabine Oesterlin/pixelio.de

Paare und Blumen
Er soll mehrere Brautpaare getraut haben, darunter auch Soldaten, die nach kaiserli-chem Befehl unverheiratet bleiben mussten. Den Brautleuten soll er dabei Blumen aus seinem Garten geschenkt haben. Die von ihm geschlossenen Ehen sollen unter einem guten Stern gestanden haben und besonders glück-lich gewesen sein. Auf Befehl des Kaisers Claudius II. soll der dann am 14. Februar 269 enthauptet worden sein. Ihm wurde also einfach der Kopf abgeschlagen. Das klingt ziemlich schrecklich, oder? Damals waren die Menschen anscheinend noch viel bruta-ler als in heutiger Zeit.
Einige Kirchen vermelden sogar, Reliquien des heiligen Valentin zu besitzen. Als Reliquien werden Gegenstände eines Heiligen oder sogar Teile seines Körpers bezeich-net, die von den Gläubigen besonders verehrt werden. So soll die Stadt Kiedrich im Rheingau einen Schädel und einen Armknochen des heili-gen Valentin von Terni aufbewahren. Ein Abt des in der Nähe gelegenen Klosters Eberbach habe die Reliquien im 14. Jahrhundert dorthin gebracht. In St. Michael in Krumbach im Bistum Augs-burg steht ein gläserner Sarg im linken Seitenaltar mit einem heiligen Valentin, der wie ein Bischof gekleidet ist. Und auch das Karmelkloster im irischen Dublin und die Pfarrei John-Duns-Scotus im schottischen Glasgow nennen Valentinsreliquien ihr Eigen.
Als Schutzpatron hat Valentin im Laufe der Zeit ebenso zahlreiche wie verschiedene Aufgaben erhalten. So ist er einerseits Patron der Lieben-den, der Imker und Reisenden. Andererseits ist er unter anderem auch als Helfer gegen Epilepsie (Krampfleiden) oder Wahnsinn anzurufen. Er soll schnell zu den beliebtesten Heiligen gezählt haben, ungefähr so wie der heilige Nikolaus oder der heilige Martin. Sein Gedenktag wurde allerdings aus dem römischen Generalkalender gestrichen.

Eine Milliarde Karten
Die Gewohnheit, sich am Valentinstag etwas zu schenken, ist vor allem in England und Amerika verbreitet. Allein in den USA werden an diesem Tag mehr als eine Milliarde Karten verschickt. In Deutschland wird oft kritisiert, dass mit dem Valentinstag in erster Linie der Handel mit Blumen und Süßwaren angeregt wird. Denn schließlich bietet sich jeder Tag im Jahr dazu an, einem netten Menschen ein Freude zu machen und zu sagen: Ich mag dich. (rwm)