Bochumer Zentrum für Angewandte Pastoralforschung expandiert 

Das Zentrum für Angewandte Pastoralforschung (ZAP) an der Ruhr-Universität Bochum vergrößert sich. Es bekommt ab April einen zweiten Standort in Freiburg und soll in Bochum in den nächsten Jahren zu einem Campus für Angewandte Pastoralforschung ausgebaut werden. Das wurde am Montag auf dem ZAP-Kongress „Für eine Kirche, die Platz macht“ an der Ruhr-Universität bekanntgegeben.

Ruhr-Universität Bochum. Foto: © RUB/Marquard

„Wir merken, dass der Süden anders tickt“, sagte Bernhard Spielberg, der den Freiburger Standort leiten soll. Zwar seien die Bistümer südlich des Mains finanziell gut ausgestattet, und der Katholizismus sei verwurzelt. Aber auch in diesen Regionen müsse die Kirche ihre „gesellschaftliche Relevanz“ entwickeln. Das ZAP verstehe sich als Projektpartner bei „Herausforderungen“ eines Bistums – etwa, wenn es um Gemeindeleitung geht. „Wir sind eine Problemlösungsinstitution.“ Angedockt an der Theologischen Fakultät der Freiburger Universität sollen am bisher zweiten Standort nach Angaben Spielbergs in den nächsten drei Jahren insgesamt sechs Mitarbeiter tätig sein. Das Projekt sei zunächst auf fünf Jahre angelegt.

In Bochum sind in den nächsten Jahren ein ZAP-Institut an der Ruhr- Universität, eine GmbH sowie eine Stiftung geplant, wie der dortige ZAP-Direktor Matthias Sellmann erklärt. Bis Mitte 2018 sollen neben ihm zwei weitere Professuren an dem sogenannten In-Institut besetzt werden, darunter eine Professur für Führungsforschung. Dieses Thema solle in Form einer Führungsakademie auch als Baustein in der GmbH fortgeführt werden. Als Schwerpunkte für den neuen Campus nennt Sellmann Führung, Kommunikation und Innovation. In die Stiftung wollen sich demnach künftig private Förderer, aber auch Bistümer und die Ruhr-Universität einbringen. Die Stiftung könne zudem ein „Andockpunkt“ für andere kirchliche Stiftungen werden.

„Kirche befindet sich in einem so starken Umbruch wie kaum eine andere gesellschaftliche Institution“, erklärte Sellmann. Daher gebe es großen Beratungsbedarf, den das ZAP decken wolle. Sellmann sagte, er könne sich vorstellen, auch andere Akteure mit ins Boot zu holen, wie etwa Vertreter von Orden und Verbänden. Ob es neben Freiburg weitere ZAP-Standorte geben wird, ließ er offen. Das interdisziplinär mit Wissenschaftlern aufgestellte ZAP bietet kirchlichen Partnern Beratung und Begleitung bei Fragen von Kirchenentwicklung an.

kna