BDKJ: „Junge Menschen können für sich selbst sprechen“

Das Abschlussdokument der Jugend-Vorsynode in Rom liegt jetzt auch in deutscher Sprache vor. Es ist ab sofort online abrufbar, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Dienstag in Bonn mitteilte. Bislang war das Papier auf Italienisch, Französisch und Englisch verfügbar. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) bewertet die Ergebnisse der Vorsynode, die sich im März zur Vorbereitung der Jugendsynode im Herbst in Rom getroffen hat, in einer Stellungnahme grundsätzlich positiv.

Thomas Andonie (Foto: BDKJ-Bundesstelle / Christian Schnaubelt)

Thomas Andonie, BDKJ-Bundesvorsitzender und einer der rund 300 Delegierten bei der Vorsynode in Rom, bewertet vor allem die Forderung nach mehr Mitbestimmung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Kirche positiv. „Junge Menschen können für sich selbst sprechen – auf allen Ebenen der Kirche. Deshalb fordern wir, dass genauso viele Jugendvertreterinnen und Jugendvertreter wie Bischöfe an der Jugendsynode teilnehmen“, sagte Andonie. Die Vorsynode habe nach seiner Auffassung bestätigt, wie verschieden die Lebenswirklichkeiten von jungen Menschen weltweit seien. „Das erfordert unterschiedliche Antworten von Kirche in unterschiedlichen Lebenswelten. Dass diese Dezentralisierung und die Stärkung der Bischofskonferenzen und Ortskirchen wichtig sind, haben die Diskussionen in Rom deutlich gezeigt“, erklärte der Bundesvorsitzende. Der BDKJ werde das Abschlussdokument besonders mit Blick auf die Situation junger Menschen in Deutschland prüfen.

Ausdrücklich positioniert haben sich die Delegierten der Vorsynode auch zur Frage der Rolle von Frauen in der Kirche. „Es bestand Einigkeit, dass sich Kirche stärker für die Rechte von Frauen einbringen muss. Das vielfältige Engagement von Mädchen und Frauen ist oft nicht sichtbar genug. Kirchliche Leitungsämter stehen ihnen unzureichend offen“, so Andonie weiter. „Die Diskussion umfasst die sprachliche Sichtbarkeit bis hin zum Zugang zu Weiheämtern. Hier brauchen wir den notwendigen Mut zu Veränderungen und zur Weiterentwicklung in der Kirche.“

Ende März hatte Papst Franziskus mit rund 300 Jugendlichen und jungen Erwachsenen aller Kontinente über deren Wünsche und Ideen für die Kirche beraten. Das Abschlussdokument, das auch Gegenstand der Beratungen der Bischöfe im Oktober sein soll, wurde nahezu einstimmig bestätigt. Neben den Beratungen der Teilnehmer in Rom flossen auch Beiträge ein, die rund 15.000 registrierte Nutzer weltweit über spezielle Facebook-Seiten äußerten.

Auf der Hauptversammlung vom 3. bis zum 6. Mai in Altenberg wird sich der BDKJ auch mit Zukunftsfragen pastoraler Berufe und der Sichtbarkeit junger Menschen in der Kirche beschäftigen, wie der Verband ankündigte