
Der Essener Altbischof Dr. Hubert Luthe ist am Morgen des 4. Februars gestorben Foto: Archiv (Bistum Essen)
Hubert Luthe, früherer Bischof von Essen, ist tot. Er starb am Dienstagmorgen im Alter von 86 Jahren in einem Essener Krankenhaus, wie das Bistum mitteilte. Luthe war von 1991 bis 2002 zweiter Bischof des 1958 gegründeten Ruhrbistums. Zuletzt lebte er in einem Pflegeheim in Essen. Die Beisetzung soll am Samstag erfolgen.
Luthe wurde am 22. Mai 1927 im oberbergischen Lindlar geboren und empfing 1953 in Köln die Priesterweihe. Von 1955 bis 1968 war er Geheimsekretär des Kölner Kardinals Josef Frings, den er zum Zweiten Vatikanischen Konzil nach Rom begleitete. 1969 wurde er Weihbischof in Köln. 1991 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Essen.
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck würdigte Luthe als „Zeugen von Gottes gutem Geist“ sowie hochgebildeten und humorvollen Seelsorger. Er habe das Beten und das Miteinander geschätzt und mit Demut die Beschwernisse des Alters angenommen. „In seinem Herzen blieb er Zeit seines Lebens ein Kölner und lebte doch sehr gerne mit uns im Ruhrgebiet“ so Overbeck. Mit Luthes Namen verbänden sich der Kreuzweg auf der Bottroper Halde Prosper Haniel und die Seligsprechung von Nikolaus Groß.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, nannte Luthe einen „lebensfrohen Hirten und sensiblen Theologen“. Er bedauerte, das „ein letzter Zeuge des Konzils“ gestorben sei. Angesichts des Ausstiegs aus dem Steinkohlebergbau habe sich „Kumpel Bischof Hubert“ um den Erhalt von Arbeitsplätzen gesorgt und für die sozialen Belange der Arbeitnehmer eingesetzt.
Betroffenheit über den Tod Luthes bekundete auch der Kölner Kardinal Joachim Meisner. Er sei schon vor seiner Zeit in Köln mit Luthe verbunden gewesen. „In der Hoffnung auf den auferstandenen Christus erbitte ich ihm den Lohn für seinen unermüdlichen und treuen Dienst im Erzbistum Köln und in der Nachbardiözese Essen”, so Meisner.
Die Caritas im Bistum Essen nannte Luthe „einen großen Fürsprecher“ . Sie erinnerte daran, dass der von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 verfügte Ausstieg der katholischen Kirche aus der staatlichen Schwangerenkonfliktberatung den Bischof vor eine große Gewissensentscheidung gestellt habe.
Luthe wird bis zur Beisetzung im Essener Dom aufgebahrt. Am Mittwoch und Donnerstag lädt das Domkapitel jeweils um 18.30 Uhr zum Rosenkranzgebet. Am Freitag um 18.30 Uhr und vor der Beisetzung wird die Totenvesper gebetet. Das Pontifikalrequiem beginnt am Samstag um 10.00 Uhr. Danach erfolgt die Beisetzung in der Bischofsgruft in der Adveniat-Krypta des Doms. kna