Bochum. „Die Religion zum Gespött machen? – Respekt und Karikatur“. Unter diesem Titel lädt das sozial-ethische Forum in Bochum am kommenden Montag, 28. September, von 18 bis ca. 20 Uhr, zu einem Vortrag mit Diskussion ins St. Josef-Hospital ein. In der Klinikkapelle (Gudrunstr. 56) spricht Volker M. Heins. Der Professor für politische Theorie an der Ruhr-Universität Bochum beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie gesellschaftliche Vielfalt ohne Regelungswahn organisiert werden kann. Einen Namen machte er sich auch mit seinem Buch „Der Skandal der Vielfalt. Geschichte und Konzepte des Multikulturalismus“.
Nach den schrecklichen Attentaten auf die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ in Paris bekannten viele Menschen: „Je suis Charlie.“ Papst Franziskus hatte dagegen schon damals Bedenken: „Jede Religion, die das menschliche Leben (…) achtet, kann ich nicht einfach zum Gespött machen.“ Dieses Spannungsfeld greift das Sozial-Ethische Forum auf: Darf Karikatur zur Verwirklichung der Meinungsfreiheit wirklich alles? Ist Satire nicht ein Grundrecht? Haben nicht alle Menschen ein Recht darauf, veräppelt zu werden? Sind bestimmte Glaubensrichtungen einfach nur humorlos, wenn sie Grenzen des Erlaubten für Karikaturen einfordern? Ist die Beleidigung von Minderheiten mit Satire-Mitteln erlaubt? Oder doch wenigstens geschmackliche, vielleicht aber auch rechtliche Grenzen für das Erlaubte sinnvoll? Diesen und angrenzen Fragen wollen die Veranstalter mit allen Interessierten an diesem Abend nachgehen. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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