Erstmals seit Jahrzehnten zwei Kandidaten für ZdK-Präsidentschaft
Wenn die 220 Mitglieder des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am 20. November in Bonn einen neuen Präsidenten als Nachfolger von Alois Glück (75) wählen, haben sie erstmals seit Jahrzehnten wieder die Wahl zwischen zwei Kandidaten. Die beiden Kandidaten sind die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Maria Flachsbarth (52), und der CDU-Landtagsabgeordnete in NRW, Thomas Sternberg (63).
Politisch und kirchenpolitisch dürfte es nur wenige Unterschiede zwischen den beiden geben. Beide Kandidaten gehören zu den Unterstützern der von katholischen Laien gegründeten Schwangerschaftsberatungsorganisation „Donum Vitae“, die – entgegen der bis heute gültigen Weisung des damaligen Papstes Johannes Paul II. – den vom Gesetzgeber geforderten Beratungsschein für eine straffreie Abtreibung ausstellt.
Lockerung des Zölibats
Flachsbarth und Sternberg haben sich kritisch zu kirchenpolitischen Entwicklungen geäußert: Erst kürzlich rief Flachsbarth zu einer Gender-Debatte „auch in der katholischen Kirche“ auf. Sie plädiert dafür, dass Frauen Diakoninnen werden sollen. Sternberg gehörte 2011 mit Bundestagspräsident Norbert Lammert und den früheren Ministerpräsidenten Bernhard Vogel, Erwin Teufel und Dieter Althaus (alle CDU) zu den Verfassern eines Aufrufs an die deutschen Bischöfe, sich für eine Lockerung des Zölibats und die Zulassung „erprobter verheirateter Männer“ („viri probati“) zum Priesteramt einzusetzen.
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