Der Diözesanverband der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) weist in einer jetzt veröffentlichten Stellungnahme die Aussage von Bischof Dr. Overbeck zurück, dass Verbände „nicht mehr zu unserer Kultur gehören“ und somit überholt seien. „Lange bevor die Kirche die Notwendigkeit von Weiterbildung Ehrenamtlicher erkannte, hat die kfd Frauen geschult und weitergebildet. Die kfd hat die ehrenamtliche Arbeit der Frauen, ohne die die Kirchengemeinden vor Ort nicht hätten existieren können, wertgeschätzt und gefördert – und leistet dies bis heute als einen wichtigen Beitrag für eine ,lernende Kirche‘“, heißt es in dem Schreiben.
Die kfd biete ein bundesweites stabiles Netzwerk für Frauen, die sich in den verschiedenen Bereichen kirchlichen und sozialpolitischen Lebens engagieren. Der Verband gebe „bis heute den Frauen eine Stimme in der Kirche und trägt dazu bei, dass immer noch viele Frauen die Gemeinden vor Ort als ihren Raum für kirchliches und soziales Engagement wahrnehmen können“. Auch schaffe die kfd „Heimat“, denn Frauen in der kfd „kümmern sich um einander und haben im Laufe vieler Jahre durch die Mitgliedschaft im Verband ein stabiles Netz von Beziehungen geschaffen, z. B. durch die ,Mitarbeiterin im Besuchsdienst‘, eine Institution in der kfd“. Durch den Besuchsdienst geschehe „selbstverständlich praktische Seelsorge vor Ort“, wie sie auch in Zukunft für eine wache und nahe Kirche wesentlich sein werde. Der Diözesanverband Essen habe seit dem letzten Jahr rund 500 neue Mitglieder – „Frauen jeden Lebensalters“ – geworben. Dies sei „ein Zeichen dafür, dass die kfd als Verband keineswegs überflüssig ist, sondern eine gute Adresse für Frauen, die für sich einen Ort geistlichen und sozialen Engagements suchen“.
Die kfd stelle sich der Herausforderung, dass sie z.B. den demographischen Faktor wie alle anderen Institutionen und Verbände zwar nicht außer Kraft setzen könne, aber die Verantwortlichen ziehen daraus „nicht die Schlussfolgerung, dass die kfd überholt ist, sondern sehen das als Ansporn, den Verband zukunftsfähig zu machen – mit Erfolg“, heißt es in der Stellungnahme.
Die kfd sei wie alle Verbände „ein wichtiges demokratisches Element in unserer Kirche und in der Gesellschaft, auf das auch in Zukunft nicht verzichtet werden kann“. Zu zahlreichen inzwischen selbstverständlich gewordenen Veränderungen in Kirche und Gesellschaft habe die kfd – besonders im Interesse von Frauen und Familien – „immer wieder einen gewichtigen Anstoß gegeben“. Diese Aufgabe werde sie auch zukünftig „gerade im Blick auf die weit reichenden Veränderungsprozesse in allen Bereichen kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens wahrnehmen“. Ein Verband wie die kfd werde „auch in Zukunft unsere ,Kultur‘ in Kirche und Gesellschaft mitbestimmen“.
rwm
Info
Als größter deutscher Frauenverband und als größter Verband in der Kirche vertritt die kfd die Interessen von fast 500000 Frauen bundesweit und davon knapp 30000 Frauen in der Diözese Essen.