Eine leichte Nervosität, eine positive Anspannung mag Thomas Gäng gar nicht abstreiten. Der Oberhausener Katholikenratsvorsitzende fiebert einem Ergebnis entgegen, mit dem er sich schon seit mehr als zwei Jahren beschäftigt: Vom 3. bis 11. September lädt die katholische Kirche in Oberhausen zu einem Katholikentag ein. Nach dem Vorbild der bundesweiten Katholikentage sind Diskussionen, spirituelle Impulse und kulturelle Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet und ein großer Freiluftgottesdienst zum Abschluss im Stadion Niederrhein geplant.
20 Sonderseiten zum Oberhausener Katholikentag zum Download
Das einwöchige Treffen steht unter dem Motto „Kirche findet Stadt“. Die Organisatoren möchten zum Ausdruck bringen, dass Kirche „auch heute noch jeden Tag stattfindet und unsere Kirche mit den besonderen Herausforderungen und Fragen einer modernen Stadtgesellschaft konfrontiert ist“, sagt Gäng. Der Katholikentag falle in eine Zeit großer Verunsicherung und Veränderung, so Gäng. Der Pfarreientwicklungsprozess beschäftigt viele, „und wir fragen uns, wie wird die katholi- sche Kirche in Oberhausen in Zukunft aussehen, damit sie eine gute Zukunft hat.“ Mit einem Oberhausener Katholikentag soll daher ein positives, ein mutmachendes Zeichen „gegen Resignation und Trauer“ sein. „Wir wollen zeigen, dass die katholische Kirche nach wie vor lebendig und voller Kraft, Kreativität, Liebe und Hoffnung steckt, dass sie und die Menschen in ihr ein wichtiger Teil der Stadtgesellschaft sind“, betont Gäng.
Auf einer Zentralveranstaltung auf dem Altmarkt am 10 September wird auch Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), über die „Kirche in der Welt von heute und die Herausforderungen für Morgen“ sprechen. Zu den mehr als 60 Veranstaltungen gehört im umfangreichen Kulturprogramm auch ein Abend mit dem Schauspieler Günter Lamprecht (86). Er spricht in der Oberhausener Lichtburg über das Fernsehspiel „Liebfrauen“ (1985), in dem er als Hauptdarsteller einen Ruhrgebietspfarrer verkörperte. Lamprecht spielte von 1953 bis 1963 am Theater Oberhausen und ist der Stadt bis heute verbunden.
Den Abschluss der Woche bildet ein gemeinsamer Sonntagsgottesdienst aller 26 Oberhausener Gemeinden im Stadion Niederrhein, wo sich rund 4000 Gläubige versammeln sollen. Damit dies gelingen kann, fahren Sonderbusse der örtlichen Nahverkehrsbetriebe von jeder Gemeindekirche zum Stadion, in dem sonst Traditionsverein Rot-Weiß Oberhausen seine Regionalliga-Spiele bestreitet.
Das vollständige Programm und interessante Interviews finden Sie auf unseren Sonderseiten zum Katholikentag, die sie hier herunterladen können.