Die Stadtdechanten von Bochum und Oberhausen, Michael Kemper und Dr. Peter Fabritz, haben am Mittwochnachmittag mit einem Reisesegen zwölf Wohnungslose zu einer Pilgerfahrt nach Rom verabschiedet. Rund 600 Wohnungslose und bedürftige Menschen aus Deutschland werden auf Einladung von Papst Franziskus von Freitag bis Sonntag im Vatikan erwartet. Insgesamt nehmen rund 6000 Wohnungslose aus ganz Europa an der Wallfahrt zum Ende des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit teil.
Von intensiven Vorbereitungen berichten Marc Wroblewski, Heimleiter des Carl-Sonnenschein-Hauses Oberhausen und und Sozialarbeiter Jens Schwalm. Wroblewski:„Für die Bewohner ist das ein Highlight. Auch wenn bei uns bei weitem nicht jeder glaubt und Kirchgänger ist, beeindruckt viele dieser Papst und die Art, wie er Men- schen begegnet.“ Wroblewski erinnert daran, ein Bewohner habe einmal berichtet, was es auf der Straße bedeute, wenn man in Ausnahmefällen ungewaschen Menschen begegne. „In solch einer Situation doch angesehen zu werden, das macht ähnlich wie die aktuelle Geste des Papstes Mut und schafft Anerkennung und Nähe.“
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Organisiert wird die Wallfahrt für die insgesamt 150 Teilnehmer und ihre 20 Begleiter aus dem Bistümern Köln und Essen vom Kölner Diözesan-Caritasverband. Auch der Leiter der Gefährdetenhilfe beim Kölner Diözesancaritasverband, Andreas Sellner, betonte, dass die Einladung des Papstes auf große Resonanz unter den Betroffenen gestoßen sei: „Das kommt sowas von an.“ Die Plätze seien schnell ausgebucht gewesen. Zum Teil reisen die Obdachlosen auch mit der Bahn und dem Flugzeug nach Rom. Kritik übte Sellner daran, dass die Deutsche Bahn nur die Buchung von 20 Plätzen für die Obdachlosen zugelassen habe, nicht aber für die gesamte Gruppe. „Ich war da schon ziemlich entsetzt“, so der Caritas-Mitarbeiter. Alternativ habe er die Reise in Bussen organisiert. Die Teilnehmer werden in einem religiösen Gästehaus in Vatikannähe untergebracht.