Fall Yücel: GKP-Vorsitzender fordert Protest und Engagement der Kirchen

GKP-Vorsitzender Joachim Frank. Foto: privat

„Wenn Demokratie, Rechtsstaat und bürgerliche Freiheit zum Teufel gehen, ist Protest ,in Gottes Namen‘ angesagt.“ Mit diesen klaren Worten fordert der Vorsitzende der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP), Joachim Frank, von den Kirchen nicht nur im Fall des in der Türkei inhaftierten deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel mehr Engagement. Frank sagte der in Gelsenkirchen verlegten unabhängigen katholischen Wochenzeitung „Neues Ruhr-Wort“ (Ausgabe vom 4. März 2017): „Dass es mit dem Schutz von Minderheiten in der Türkei nicht weit her ist, wissen die Christen dort schon seit langem. Die Kirchen in Deutschland haben das immer wieder beklagt und angeprangert. Jetzt ist es an ihnen, nicht nur in eigener Sache die Stimme zu erheben.“

Die Demokratie brauche überall auf der Welt „diejenigen als starke Verteidiger, denen an ,Gott und der Welt‘ liegt“, so Frank. Es sei die demokratische, plurale Gesellschaft, die den Menschen auf der Basis von Menschenwürde und Religionsfreiheit die beste Gewähr für freie Entfaltung – auch die religiöse Entfaltung – biete, betont der GKP-Vorsitzende. „In der Türkei dagegen erstirbt sie gerade unter dem Würgegriff eines Potentaten auf dem Weg in die Diktatur.“ Der Fall Deniz Yücel bestätige aufs Erschreckendste die Besorgnisse und die Warnungen aller, „die es mit der Türkei und den Menschen dort gut meinen“, sagte Frank, der auch Chef-Korrespondent der in Köln beheimateten und überregional tätigen Mediengruppe M. DuMont Schauberg ist. Seine aktuelle Einschätzung zur Türkei: „Das Land wird mehr und mehr zur Beute von Präsident Erdogan und seiner ungehemmten Machtgelüste.“

rwm