Dreimal schon waren die Radmuttern an seinem Auto abgeschraubt, einmal der Bremsschlauch durchgeschnitten. Eine Rauchbombe detonierte in seinem Wagen, der komplett ausbrannte. In der DDR galt der Mann aus dem Ruhrgebiet, der sich den Tarnnamen Max Mumm gibt, wegen seiner langjährigen Unterstützung für Ausreisewillige und politische Gefangene als Staatsfeind. Noch heute fürchtet er um sein Leben. Seine Lebensgeschichte erzählt jetzt das Buch „Der Mann, der Max Mumm war“, das in der neuen Reihe „rwm_edition“ des Gelsenkirchener Verlags RW Media erschienen ist, der auch die unabhängige katholische Wochenzeitung „Neues Ruhr-Wort“ herausbringt.
Als eine Roman-Biographie, in der die Namen der handelnden Akteure aus gutem Grund verfremdet sich, erzählt das Buch von einer gefährlichen Realität. Die unbedingte Freiheitsliebe seiner im Ruhrgebiet sozialdemokratisch geprägten Eltern hat Max Mumm in allen dramatischen, mitunter lebensbedrohlichen Episoden während der Nazi-Zeit, in der DDR und in der Bundesrepublik geleitet, geführt, zu einem erfolgreichen Geschäftsmann und im besten Sinne zu einem politischen Missionar gemacht. Das Buch schildert u. a. auch, wie Max Mumm 20 Koffer voller Bibeln in die Sowjetunion schmuggelte und nach deren Zerfall mithalf, eine Kirche zu errichten.
Das Leben des Max Mumm, es spiegelt die große Katastrophe des 20. Jahrhunderts ebenso wider wie den entbehrungsvollen Wiederaufbau, den Kalten Krieg und den rasanten wirtschaftlichen Aufstieg. Das Leben des Max Mumm, kündet auch von der Kraft, dem Durchhaltewillen und der unverbrüchlichen Überzeugung eines Mannes, der mit sich im Reinen ist.