Prälat Klaus Malangré, der dienstälteste Priester des Bistums Essen ist am Donnerstag im Alter von 95 Jahren gestorben. Malangré war lange Jahre Personal-Chef des Ruhrbistums, Domkapitular und verantwortlich für die katholischen Büchereien.
„Mit Prälat Malangré ist der weihe- und dienstälteste Priester unseres Bistums gestorben. Geweiht noch in der Endphase des Zweiten Weltkriegs, im Dezember 1944, hat er über 72 Jahre priesterlichen Dienst im Erzbistum Köln und von Anfang an in unserem Bistum Essen getan“, würdigte der Bischof von Essen, Dr. Franz-Josef Overbeck, den Verstorbenen. Malangré sei „mit Leidenschaft Pfarrer gewesen“. Malangré habe die fast 60-jährige Geschichte des Bistums begleitet und maßgeblich mitgestaltet. „Wir sind ihm alle zu großem Dank verpflichtet“, so Overbeck.
Malangré wurde am 1. Juli 1921 in Oberhausen geboren und 1944 durch den Kölner Erzbischof Kardinal Joseph Frings zum Priester geweiht. Nach einer ersten Kaplanstelle in Schwarz-Rheindorf war er ab 1950 ausschließlich in Essen tätig. Nach der Gründung des Bistums Essen 1958 leistete Malangré dort Pionierarbeit, als er ab 1961 als Stadtvikar in Essen das erste katholische Stadtsekretariat des Bistums aufbaute. Später war er als Pfarrer in St. Elisabeth, Essen-Frohnhausen, tätig und ab 1969 zudem Dechant des Dekanates Essen-Altendorf. Ende 1975 ernannte der erste Ruhrbischof Dr. Franz Hengsbach Malangré zum Leiter des Dezernates Personal und damit zum „Personal-Chef“ im Essener Generalvikariat. Bis zu seinem Ruhestand im Sommer 1992 war Malangré damit unter anderem verantwortlich für die Begleitung und den Einsatz der Priester und des pastoralen Personals im Ruhrbistum. Hier habe er sich viele Verdienste erworben, „gerade in den Umbruchzeiten unserer Diözese nach dem II. Vatikanischen Konzil“, so Overbeck. Seit 1978 war Prälat Malangré Mitglied des Essener Domkapitels, wo er sich iin besonderer Weise dem Essener Domchor verbunden fühlte.
Vera Steinkamp, Leiterin des Medienforums im Bistum Essen, erklärte Malangré sei als erster Präses der Katholischen Öffentlichen Büchereien „ein wahrer Pionier der Katholischen Büchereiarbeit im Bistum Essen“, gewesen. Malangré sei „ein begeisterter und überzeugter Leser und Liebhaber moderner Gegenwartsliteratur“ gewesen und habe darin immer wieder „Impulse für die großen Lebensfragen“ gefunden. Katholische Öffentliche Büchereien „waren für ihn bis ins hohe Alter unverzichtbare pastorale Orte, die der Begegnung und des Gespräches von jungen und alten Menschen in Gemeinden und Stadtteilen dienen sollten.“ Vor diesem Hintergrund sei es Malangré ein besonderes Anliegen gewesen, diese pastorale Aufgabe auch in der Zukunft durch eine Stiftung zu fördern.
Am Dienstag, 4. April, gedenken die Katholiken im Bistum Essen des Verstorbenen in einer Totenvesper 19 Uhr im Essener Dom. Am Mittwoch, 5. April, feiert Bischof Overbeck um 10 Uhr im Dom das Requiem. Im Anschluss wird Malangré auf dem Friedhof des Domkapitels im Kreuzgang des Doms beigesetzt.