Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat zu einer friedlichen Lösung im Streit um die Grabeskirche in Jerusalem aufgerufen. Der besondere Charakter Jerusalems als heilige Stadt der drei monotheistischen Religionen müsse erhalten bleiben und von allen respektiert werden, sagte Mogherini am Montag in Brüssel. Die Entwicklungen am Sonntag hätten gezeigt, dass es eine besondere Aufmerksamkeit für diese Themen brauche. Der jordanische Außenminister Aiman al-Safadi bezeichnete die Schließung der Grabeskirche am Sonntag als „Aufruf zum Handeln“. Al-Safadi betonte, dass es eine Verantwortung gebe, die Öffnung aller religiösen Stätten in Jerusalem für alle Gläubigen zu gewährleisten. Die aktuelle Entwicklung bedrohe die Präsenz der Christen im Heiligen Land.
Am Sonntag hatten Kirchenoberhäupter die Grabeskirche in Jerusalem aus Protest gegen die Politik Israels geschlossen. Israel will mit einem Gesetzentwurf Privatinvestoren, an die die Kirche 2010 Grundstücke verkaufte, enteignen. Zudem fordert Jerusalems Stadtverwaltung angebliche Steuerschulden in Millionenhöhe von den Kirchen. Die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt zählt zu den wichtigsten Orten der Christenheit und ist jedes Jahr Ziel Hunderttausender Besucher. Christen verehren dort den Ort der Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung Jesu. Die Kirche ist heute gemeinsamer Besitz verschiedener Konfessionen.
kna