Die Katholische Stadtkirche Bochum + Wattenscheid wendet sich in einem offenen Brief an Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Sie sieht den verfassungsrechtlich verankerten Sonntagsschutz gefährdet, wenn die Anzahl der verkaufsoffenen Sonntage durch die Landesregierung NRW auf 16 Sonntage pro Jahr erhöht werden sollte.„Die Katholische Stadtkirche und der Katholikenrat Bochum + Wattenscheid sprechen sich als Stimme von ca. 120.00 Bochumer und Wattenscheider katholischen Christen mit großer Entschiedenheit gegen die Absicht aus, die Sonnntagsöffnungen auszuweiten“, heißt es zu Beginn des am Mittwoch versandten Briefes an Laschet.
Die Stadtkirche wendet sich gegen die Pläne der Landesregierung NRW im Rahmen des soggenanten Entfesselungsgesetzes auch die Sonntagsöffnungszeiten zu ändern. Demnach wären dann 16 verkaufsoffene Sonntage in einer Stadt möglich, was einem Drittel aller Sonntage eines Jahres entspricht, bei denen der verfassungsrechtlich verankerte Sonntagsschutz verletzt würde. „Wir sind der Auffassung, dass mit Ihrem Gesetz der Sonntagsschutz ausgehölt und es nur einen geringen wirtschaftlichen Mehrwert für die Geschäfte geben wird. Und letztlich geht es um die Wahrung eines der 10 Gebote“, betonen Katholikenratsvorsitzender Lothar Gräfingholt, der selbst für die CDU im Rat der Stadt Bochum sitzt, und Stadtdechant Pastor Michael Kemper gemeinsam und ergänzen: „Unsere christlichen Werte müssen wachgehalten werden, denn sie machen bewusst, was unser Leben lebenswert macht. Wer bei den Werten ‚klein beigibt‘, darf sich über den Verlust des Lebenswertes nicht beklagen.“