Die langjährige Oberin des im Februar aufgelösten Kroatischen Klosters An der Bergbrücke in Essen-Vogelheim, Sr. Krucifiksa Ivelic, ist am 16. März nach langer, schwerer Krankheit in ihrer Heimat verstorben. Bis kurz vor ihrem Tod lebte sie in Essen.
Geboren am 31. Mai 1947 auf der kroatischen Insel Brac, ging die Schwester am 10. Dezember 1964 in den Orden und begann ihr Noviziat am 15. August 1966 in Zagreb. Nach dem ewigen Gelübde kam sie 1975 zum ersten Mal nach Essen, wo sie bis 1987 blieb. Im Norden der Stadt tat sie viel Gutes, arbeitete im Krankenhaus und dann im Albert-Schmidt-Heim, wo sie Senioren pflegte. Von 1983 bis 1986 war sie Oberin im Kloster der Dienerinnen vom Kinde Jesu. „Dann hat sie sich auf die Mission in Afrika vorbereitet“, erzählt Pastor Stjepan Penic. Sie habe Kurse in Tropenmedizin besucht und Französisch gelernt. Von 1988 bis 1994 war sie in Ruanda, wo sie Zeugin des Völkermordes wurde.
Nach dieser schweren Zeit kehrte sie ins Kloster in Split zurück. Sie wurde Provinzrätin, dann Generalrätin im Mutterhaus in Zagreb. 2015 ging Sr. Krucifiksa erneut nach Essen, wo sie wieder Oberin wurde. Auch in ihrer zweiten Heimat wird sie immer in bester Erinnerung bleiben. Sogar bildlich: Der kroatische Künstler Ivo Dulcic nahm sie in sein Fresko auf. Das Altarbild der Kapelle zeigt die Oberin und die beiden damals noch lebenden kroatischen Pfarrer. Die Verstorbene wurde am 20. März in Split beerdigt.
Asgard Dierichs