Der Oberhausener Pastor Matthias Feldmann, wird sich künftig um die Seelsorge für alle rund 95.000 Kinder und Jugendlichen kümmern, die bundesweit in der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) organisiert sind. Die 84. Bundesversammlung – das höchste beschlussgebende Gremium der DPSG – hat Feldmann am Wochenende in Halle an der Saale mit überwältigender Mehrheit zum Bundeskuraten gewählt. Seine dreijährige Amtszeit beginnt mit dem 1. September. Feldmann ist Pastor und stellvertretender Pfarrer in der Pfarrei St. Pankratius in Oberhausen-Osterfeld. Seit acht Jahren ist der 43-Jährige mit einer halben Stelle auch Kurat der Pfadfinder im Ruhrbistum. Dieses Amt wird er im September aufgeben, hier solle eine Nachfolge gefunden werden.
Feldmann ist ein Kind des Ruhrgebiets: geboren in Mülheim an der Ruhr und aufgewachsen in Gelsenkirchen-Buer. Theologie studierte er in Bochum und ein Semester lang in Rio de Janeiro. 2002 wurde ich in Essen zum Priester geweiht, war er vier Jahre Kaplan in Essen-Frohnhausen und danach acht Jahre Stadtjugendseelsorger in Bochum. Während der Zeit in Bochum war er in den ersten vier Jahren gleichzeitig auch BDKJ-Stadtseelsorger in Bochum. Der Pfadfinderschaft ist Matthias Feldmann seit 30 Jahren verbunden. „In der DPSG bin ich seit 1988 aktives Mitglied und habe ab der Jungpfadfinderstufe alle Stufen durchlaufen. Leitung habe ich hauptsächlich in der Wölflingsstufe übernommen und habe dort auch meine Woodbadge-Ausbildung gemacht“, erzählt er. „Nach einer Pause wegen des Studiums war ich dann in meiner ersten Kaplansstelle Stammeskurat und bin jetzt seit 2010 Diözesankurat.“
Die 84. Bundesversammlung, das höchste beschlussfassende Gremium der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), hat am Wochenenden Halle (Saale) ihren Vorstand vervollständigt. Joschka Hench und Matthias Feldmann wurden am Samstag in den Bundesvorstand der DPSG gewählt. Hench übernimmt das Amt des Bundesvorsitzenden zum 1. Oktober 2018 von Dominik Naab. Feldmann besetzt das länger vakante Amt des Bundeskuraten zum 1. September 2018. Mit der im Vorjahr gewählten Bundesvorsitzenden Anna Sauer besteht der Bundesvorstand jetzt wieder aus drei Personen.
Die rund. 80 stimmberechtigten Delegierten aus ganz Deutschland trafen darüber hinaus weitere wichtige Entscheidungen für den Verband. So wird das Thema Geschlechtergerechtigkeit und sexuelle Vielfalt fest im Verband verankert. Die Zeitgemäße Geschlechterrollen und eine vorbehaltslose Entwicklung der sexuellen Identität von Kindern und Jugendlichen solle besondere Beachtung finden, hieß es. Eine einzusetzende Arbeitsgruppe werde konkrete Positionierungen formulieren und Vorschläge erarbeiten, wie die Verbandspädagogik entsprechend angepasst werden muss. „Als Pfadfinderinnen und Pfadfinder, folgen wir dem Grundsatz ‚look at the child‘ des Gründers der Pfadfinderbewegung Baden Powell. Dementsprechend fördern wir jedes Kind und jeden Jugendlichen ganz individuell. Dazu gehört auch die Gleichbehandlung der Geschlechter in jederlei Hinsicht.“, sagte Bundesvorsitzende Anna Sauer.