Gegen den Trend, dass die Bereitschaft der Menschen sinkt, Geld an gemeinnützige oder kirchliche Organisationen zu spenden, haben die Sternsinger in diesem Jahr mit ihrem Einsatz das höchste Sammelergebnis in ihrer Geschichte zusammengetragen. Dies gilt auch für die Sternsinger im Bistum Essen. Sie mehr als 1,47 Millionen Euro an Spenden für Kinder in Not gesammelt – mehr als 800.000 Euro entfallen hierbei allein auf die Städte Bochum, Duisburg und Essen. Dies geht aus den Zahlen des jetzt veröffentlichten Jahresbericht des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ hervor. Nach Angaben des Bistums Essen steigerten die Sternsinger im Ruhrbistum ihr Sammelergebnis erneut: Obwohl sich zwei Gemeinden weniger als noch im Vorjahr beteiligten, hätten die insgesamt 122 Gruppen fast 5 Prozent mehr Spenden überweisen.
Das bisherige Rekord-Ergebnis im Bistum Essen war in der Aktion 2005, als die Sternsinger wenige Tage nach dem Tsnunami unterwegs waren. Das Sammelergebnis betrug damals 1.676.497,55 Euro. In den Folgejahren ging das Ergebnis wieder auf den tradierten Wert von rund 1,2 Mio. Euro zurück, wächst aber seither sehr stetig jedes Jahr um jeweils etwa zwei Prozent. „Lässt man das Tsunami-Jahr außen vor war die jüngste Sternsinger-Aktion auch im Bistum Essen ein Rekord-Ergebnis“, erläuterte Urte Podszuweit, Pressesprecherin der Sternsinger-Aktion.
Das Sammelergebnis sei „ein tolles Zeichen von christlicher Nächstenliebe und weltweiter Solidarität“, freut sich der Essener Generalvikar Klaus Pfefferund dankt den Sternsingern. Hunderte Kinder und Jugendliche seien in ihren Weihnachtsferien oft bei schlechtem Wetter unterwegs, um den Menschen mit ihren Liedern von Weihnachten zu erzählen und zugleich für ihre Altersgenossen in Not zu sammeln. „Umso schöner, wenn dieser Einsatz dann mit einem solchen Spendenerfolg belohnt wird.“
Bundesweit haben die Sternsinger in diesem Jahr mit 48,8 Millionen Eurodas höchste Sammelergebnisin ihrer fast 60-jährigen Geschichte zusammengetragen.
„Das ist wirklich ein historisches Ergebnis für alle, die an der Aktion Dreikönigssingen mitwirken, an dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Beteiligten“, sagte Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“. „Es ist vor allem eine hoffnungsvolle Nachricht für Mädchen und Jungen in Not, die wir gemeinsam mit unseren Partnern unterstützen.“ Es zeige auch, „dass die Menschen, die an den vielen Türen den Sternsingern ihre Spenden geben, wissen, wie dringend Kinder in der Einen Welt Hilfe benötigen, und sich von dem Einsatz der Sternsinger immer wieder berühren lassen“, so Krämer weiter.
Insgesamt haben die Sternsinger den Angaben zufolgeseit dem Start der Aktion Dreikönigssingen in Deutschland 1959 bereits mehr als eine Milliarde Eurogesammelt. Circa 73.000 Projekte für benachteiligte Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa konnten damit seit Beginn der weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder unterstützt werden. Etwa 300.000 Mädchen und Jungen sowie 90.000 jugendliche und erwachsene Begleiter in rund 10.000 Pfarrgemeinden, Schulen, Kindergärten und weitere Einrichtungen haben im Januar an der Sternsinger-Aktion teilgenommen.
Das Kindermissionswerkund der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) tragen die Sternsinger-Aktion gemeinsam. „Dieses großartige Ergebnis macht Mut, spornt an und spiegelt die große Wertschätzung für die Arbeit der Sternsinger wider“, sagt BDKJ-Bundespräses Pfarrer Dirk Bingener. „Schön, dass diese Kinder und Jugendlichen uns allen die Möglichkeit geben zu zeigen, was gerade jetzt wichtig ist: die Solidarität mit all denen, die unserer Hilfe bedürfen“, erklärte Bingener.
Rund um den kommenden Jahreswechsel werden sich die Sternsinger bei ihrer 61. Aktion Dreikönigssingenwieder auf den Weg zu den Menschen machen. Unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit!“ stehen dann insbesondere Kinder mit Behinderungen im Mittelpunkt. Eröffnet wird die Aktion am 28. Dezember in Altötting.
Die Ergebnisse der Aktion Dreikönigssingen 2017/2018 in größeren Städten Bistum Essen
2017 | 2018 | |
Altena | 24.965,23 € | 22.081,93 € |
Bochum | 242.115,52 € | 258.826,74 € |
Bottrop* | 119.558,81 € | 118.872,39 € |
Breckerfeld | 9.406,77 € | 10.318,92 € |
Duisburg* | 222.614,55 € | 238.863,13 € |
Ennepetal | 14.596,38 € | 16.046,59 € |
Essen* | 362.629,66 € | 378.085,53 € |
Gelsenkirchen | 100.815,86 € | 106.886,69 € |
Gevelsberg | 17.052,85 € | 18.913,60 € |
Gladbeck | 47.614,36 € | 50.141,01 € |
Hagen* | 160.819,31 € | 153.587,06 € |
Halver | 17.335,59 € | 14.974,66 € |
Hattingen | 39.267,58 € | 42.724,22 € |
Lüdenscheid | 22.114,10 € | 27.376,61 € |
Meinerzhagen | 11.455,55 € | 7.540,64 € |
Mülheim | 68.877,72 € | 66.090,36 € |
Oberhausen | 163.066,21 € | 166.240,49 € |
Plettenberg | 21.673,72 € | 27.395,91 € |
Schwelm | 12.089,23 € | 13.563,69 € |
Sprockhövel | 15.540,21 € | 15.973,18 € |
Witten* | 24.699,18 € | 11.970,77 € |
* Die gekennzeichneten Städte gehören mit einem Teil ihres Stadtgebiets einem anderen Bistum an. Daher stimmen die Summen der Bistums- und Stadtergebnisse nicht immer überein. Der Stadtteil Essen-Kettwig wird zum Beispiel zum Erzbistum Köln und wird deshalb hier als „Stadt Essen“ aber nicht als „Bistum Essen“ gezählt, Bottrop-Kirchhellen und Duisburg-Walsum und die linksrheinischen Stadtteile gehören zum Bistum Münster, Hagen und Witten gehört mit ihrem überwiegenden Teil zum Erzbistum Paderborn.