Vatikanzeitung bringt Plädoyer für Frauen in der Kirche 

Nachdem viele Teilnehmer der Bischofssynode in Rom mehr Beteiligung von Frauen in der Kirche fordern, widmet auch die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ (Samstagsausgabe) dem Thema einen Leitartikel. Es sei zu fragen, „ob die Kirche, gerade in einer inneren und äußeren Krise, diese Frauen tatsächlich weiter ignorieren kann, weiterhin ihre Stimme, ihre Gedanken nicht hören“, kommentiert die Historikerin Lucetta Scaraffia auf der Titelseite.

(Symbolfoto: pixabay)

Gerade Frauen seien „die glaubwürdigsten und überzeugendsten Zeuginnen des Evangeliums, vor allem weil sie reich an spirituellen und menschlichen Erfahrungen“ seien. Diese Erfahrungen seien besonders nötig für die Glaubensverkündigung und „unverzichtbar für eine Institution in Schwierigkeiten“. Scaraffia verweist darauf, dass Papst Johannes Paul II. (1978-2005) dem „weiblichen Genius“ große Bedeutung zugemessen habe. “

Aber heute müssen wir fragen, ob diese Anerkennung genügen kann“, so die Historikerin. Eine stärkere Wahrnehmung von Frauen in der katholischen Kirche dürfe nicht allein deren Forderung nach Gerechtigkeit geschuldet sein, sondern solle „das Gesicht einer dienenden und armen, auch mütterlichen Kirche“ erfahrbar machen. Dieses Gesicht zeige sich in der Realität weniger, als in Reden beschworen werde, schreibt Scaraffia mit einem Zitat der französischen Theologin Anne-Marie Pelletier.

kna

 

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