Woelki sucht im Streit mit Bonner Fakultät das Gespräch

Im Streit mit der Theologischen Fakultät der Bonner Universität sucht der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki eine Lösung. Er habe den Dekan zu einem Gespräch eingeladen, teilte das Erzbistum Köln am Freitag mit. Das Verfahren zur Wiederbesetzung des Dogmatik-Lehrstuhls solle „zu einer positiven Klärung geführt werden“. Zugleich kündigte die Erzdiözese eine finanzielle Förderung der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) der Steyler Missionare in Sankt Augustin nahe Bonn an.

Kardinal Woelki (Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0)

Der Erzbischof hatte die Berufung des im schweizerischen Fribourg lehrenden Fundamentaltheologen Joachim Negel nach Bonn verhindert. Beim NRW-Wissenschaftsministerium machte er auf mögliche Fehler im Berufungsverfahren und bei der Bestenauslese aufmerksam. Laut dem Anwalt der Erzdiözese wurde dabei auch die Frage thematisiert, ob für den Dogmatik-Lehrstuhl das Fach Dogmatik Schwerpunkt eines Kandidaten sein müsse. Negel hatte dem Erzbischof vorgeworfen, einen eigenen Wunschkandidaten durchsetzen zu wollen.

Zuschuss zu de Trägerkosten

Die PTH in Sankt Augustin erhält laut Erzbistum im kommenden Jahr einen Zuschuss zu den Trägerkosten. Ein Betrag wurde auch auf Nachfrage hin nicht genannt. Zudem hat die Erzdiözese nach eigenen Angaben dem Orden angeboten, sich an den Überlegungen zur Zukunft der Hochschule zu beteiligen. Dadurch solle die dortige Ausbildung mit missionstheologischem und interreligiösem Schwerpunkt weiter ermöglicht und damit die Vielfalt und Qualität des Theologiestudiums gefördert werden.

Der Orden hatte im vorigen Jahr auf personelle und finanzielle Schwierigkeiten hingewiesen, die Hochschule weiterzuführen. Im August 2017 war nach jahrelangen Verhandlungen eine Schließung der PTH abgewendet worden, an der derzeit rund 150 Studenten aus 20 Nationen studieren. Auch die zunächst vom Vatikan verfügte Einstellung des Magisterstudiengangs Theologie wurde rückgängig gemacht.

Vielfalt des Theologiestudiums

Zu beiden Vorgängen erklärte Woelki, das Erzbistum Köln wolle die Vielfalt des Theologiestudiums erhalten und fördern. Um den steigenden Anforderungen an die Hauptamtlichen gerecht zu werden, brauche es „beste Grundlagen“.

kna