Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler empfängt 56 Sternsinger

„Segen bringen, Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit!“ heißt das Leitwort der Sternsingeraktion 2019, unter dem auch Oberbürgermeister Bernd Tischler 56 Bottroper Sternsinger und ihre 26 Begleiter heute (3. Januar) in der „Alten Börse“ empfangen hat. Für den Oberbürgermeister ist diese Begegnung immer einer der ersten festlichen Termine im neuen Jahr; für die Kinder und Jugendlichen, die sich in diesem Jahr für die Arbeit mit Behinderten einsetzen, ist das Treffen ein aufregendes Ereignis.

Die Sternsinger schreiben ihren Segensspruch ans Rathaus. (Foto: Stadt Bottrop)

Der Oberbürgermeister kam auf die Opfer der Amokfahrt in der Silvesternacht zu sprechen und bat die Anwesenden, gemeinsam mit ihm an die Verletzten zu denken und für deren baldige Genesung zu beten. Mit Blick auf anstehende 61. Aktion lobte Tischler die Sternsinger für ihren Einsatz bei Wind und Wetter und ihre Solidarität mit den Altersgenossen weltweit, denen es oft nicht so gut geht.

„Eure Hilfe ist wichtig, um Not in der Welt zu lindern“

Tischler: „Eure Hilfe ist wichtig, um Not in der Welt zu lindern. Und hier in Bottrop freuen sich viele Menschen über und auf Euren Besuch.“ Bernd Tischler wünschte den Kindern bei ihren Hausbesuchen offene Türen und offene Herzen und bedankte sich für das Engagement bei den bunt gewandeten Sternsingern. Zur Unterstützung der Aktion warf der OB dann einen eigenen Spendenbeitrag in eine Sammelschatulle.

„Die Kirche kennt keine Fremden“, griff Stadtdechant Dr. Jürgen Cleve, der die Königsgruppen aus den verschiedenen Gemeinden begleitete, die Gedanken des OB zu den Silvestervorkommnissen auf. Tischler habe seine Rede an die Menschen auf dem Berliner Platz mit den Worten „Ich habe keine gute Nachrichten“ eröffnen müssen. Um so wichtiger sei es, bösen Vorkomnissen wie der Amokfahrt gute Nachrichten entgegen zu setzen.

Gebet für die acht Verletzten der Amokfahrt

Und bei der Sternsinger-Aktion würden ohne Zweifel gute Nachrichten verbreitet. Dr. Cleve bedankte sich ebenfalls bei den Sternsingern „für den großartigen Einsatz für die gute Sache“. Der Propst dankte zudem dem Oberbürgermeister für den jährlichen Empfang der Sternsinger und betete, den Wunsch des OB aufgreifend, mit den Versammelten ein „Vater unser“ für die acht Verletzten der Amokfahrt durch Bottrop und Essen.

Nach den kurzen Ansprachen und gesungenen Liedern im Saal der „Alten Börse“ zogen die Sternsinger zum Eingangsportal des Rathauses, wo je eine Gruppe aus Alt-Bottrop und Kirchhellen den Segensspruch „20*C+M+B*19“ rechts und links neben dem Haupteingang anschrieben. Das „C+M+B“ steht dabei nicht für die Namen der heiligen drei Könige (Caspar, Melchior und Balthasar), wie viele Menschen glauben, sondern für den lateinischen Segen „Christus mansionem benedicat“, was übersetzt heißt „Christus segne dieses Haus“.

61. Sternsingeraktion seit 1959

Festlich gekleidet, den Stern vorneweg, ziehen rund um den 6. Januar, den Drei-Königs-Tag, wieder Kinder und Jugendliche nicht nur durch Bottrop, sondern bundesweit durch die Städte und Gemeinden. Sie singen das Sternsingerlied, bringen ihren Segen und sammeln für Kinder in Not. Die 61. Sternsingeraktion seit 1959 lenkt in diesem Jahr den Blick unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit“ insbesondere auf das südamerikanische Land und auf die Lebenssituation von Kindern mit Behinderungen.

Doch nicht nur Kinder im Beispielland Peru werden auch zukünftig durch den Einsatz der kleinen und großen Könige in Deutschland unterstützt. Straßenkinder, Flüchtlingskinder, Aids-Waisen, Kindersoldaten, Mädchen und Jungen, die nicht zur Schule gehen können, denen Wasser und Nahrung fehlen, die in Kriegs- und Krisengebieten oder ohne ein festes Dach über dem Kopf aufwachsen – Kinder in mehr als 100 Ländern der Welt werden jedes Jahr in Projekten betreut, die mit Mitteln der Aktion unterstützt werden.

Bundesweit 48,8 Millionen Euro für Projekte in der ganzen Welt gesammelt

Im vergangenen Jahr sammelten die Sternsinger bundesweit 48,8 Mill. Euro für Projekte in der ganzen Welt. Träger der Aktion sind der Bund der Deutschen Katholischen Jugend und das Kindermissionswerk, die helfen möchten, gerechte Strukturen vor Ort aufzubauen, und die Bildungsprojekten einen besonderen Stellenwert einräumen. Ein weiterer Aspekt der Aktion mit Blick auf Deutschland ist die Freude, die der Sternsingerbesuch besonders bei alten, kranken und einsamen Menschen auslöst.

Die Bottroper Sternsingeraktion ist seit vielen Jahren die größte und erfolgreichste Hilfsaktion Bottroper Kinder für Kinder in Not. Im vergangenen Jahr erbrachte die Aktion in Bottrop rund 118.000 Euro. Insgesamt waren damals 718 Sternsinger aktiv, die von 241 jugendlichen und erwachsenen Helfern unterstützt wurden, die die Gruppen begleiten, Gewänder vorbereiten und die Logistik in den Gemeindeheimen organisierten.