Mit rund 100 Sternsingern aus ganz Deutschland haben am Montag auch vier Jugendliche aus dem Bistum Essen Bundeskanzlerin Merkel den Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ nach Berlin gebracht.
„Ihr seid Segensbringer und ihr seid Botschafter. Dass ihr in diesem Jahr besonders auf die Situation von Kindern mit Behinderung aufmerksam macht, ist sehr wichtig“, sagte die Kanzlerin zum Einsatz der Sternsinger. Es sei wichtig, dass es die Spenden sammelnden Kinder gebe, weil das, was der Staat tun könne, nicht ausreiche, sagte Merkel. Für die Kanzlerin war es bereits der 14. Besuch der Sternsinger. Sie übergab persönlich eine Spende.
Die 61. Aktion Dreikönigssingen steht unter dem Jahresmotto „Segen bringen, Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit“. Vor allem soll dieses Mal auf Kinder mit Behinderung aufmerksam gemacht werden. Im Kanzleramt stellten die Sternsinger kurz einzelne geförderte Projekte vor, etwa in El Salvador und im Westjordanland.
Die Sternsinger seien Segensbringer und Botschafter dafür, dass alle zusammengehörten, sagte Merkel weiter. Es sei sehr wichtig, Menschen mit Behinderung einzubeziehen. Viele Kinder mit Behinderungen könnten viel mehr machen, wenn man ihnen mehr helfen würde. „Die meisten Menschen mit Behinderungen leben in Entwicklungsländern.“ Dort würden sie ausgegrenzt.
Auch in Deutschland gebe es noch viel zu tun, sagte die Kanzlerin. Die Botschaft der Sternsinger sei, dass jeder einen kleinen Beitrag leisten könne. Die Kinder schrieben ihre Segensformel „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“) in der Kurzform samt Jahreszahl „20+C+M+B+19“ mit Kreide an eine Wand im Kanzleramt.
Auch für die Sternsinger aus Gemeinde St. Antonius Abbas im Bistum Essen war der Besuch im Bundeskanzleramt ein besonderer Moment. „Das Beste war, Frau Merkel und ihre Begeisterung für die Aktion von Nahem zu sehen“, sagt die 16-jährige Johanna Freitag, die gemeinsam mit Nik Quadt, Sophie Wiegand und Sophie Wittlings als Sternsingerquartett in Berlin war.
Am Sonntag hatte bereits Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue Sternsinger aus dem Bistum Trier empfangen. Bundesweit gehen Jahr für Jahr rund um den Dreikönigstag am 6. Januar rund 300.000 Kinder als Heilige Drei Könige verkleidet von Tür zu Tür. Sie sammeln Spenden für Not leidende Kinder in Entwicklungsländern.
Seit 1959 hat sich das Sternsingen zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Seitdem wurden rund 1,04 Milliarden Euro gesammelt für mehr als 73.000 Projekte in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa. Im vergangenen Jahr kamen rund 49 Millionen Euro zusammen.
Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Dachverband vieler katholischer Jugendorganisationen.