Bischof Overbeck für Debatte über Zölibat, Macht und Sexualmoral

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck mahnt eine Diskussion in der katholischen Kirche an über Priesterbild und Weiheamt, Hierarchie, Zölibat, Frauenamt und Sexualmoral.

Wegen grundlegender Missstände in der Kirche stünden diese Themen nun auf der Tagesordnung, heißt es in einem „Wort des Bischofs“, das am Wochenende in allen Kirchen der Diözese verlesen wurde. Denn inzwischen dächten oft selbst jene Menschen über einen Kirchenaustritt nach, die sich das bislang nie hätten vorstellen können.

Bischof Oberbeck (Foto: Spernol)

„Die alte Zeit ist zu Ende!“, heißt es in dem Bischofsschreiben. Angesichts von Misstrauen und Zerwürfnissen der jüngeren Vergangenheit ruft Overbeck dazu auf, „in diesen schwierigen Zeit achtsam und sehr behutsam miteinander umzugehen und Konflikte auf zivilisierte, christliche angemessene Weise auszutragen“.

Manche Entwicklung sei bereits angestoßen, so der Bischof. Innerhalb der Kirche wüchsen Offenheit und Ehrlichkeit. Tabus lösten sich auf. Das Bistum Essen etwa experimentiere erfolgreich mit neuen Weisen christlichen Lebens. So gebe es Segensfeiern für Neugeborene, neue sozialpastorale Initiativen sowie Wortgottesdienste und Begräbnisse, die von ehrenamtlichen Frauen und Männern geleitet werden.

kna