Die Aufnahme des Dombauhüttenwesens auf die internationale Liste des immateriellen Kulturerbes rückt einen Schritt näher.
Köln – Die Aufnahme des Dombauhüttenwesens auf die internationale Liste des immateriellen Kulturerbes rückt einen Schritt näher. Den entsprechenden Antrag wollen Dombauhütten aus Europa am kommenden Mittwoch bei der Weltkulturorganisation Unesco in Paris einreichen, wie der Kölner Dombaumeister Peter Füssenich am Freitag in Köln mitteilte. Dazu werde eigens eine Delegation mit Vertretern von Dombauhütten in die französische Hauptstadt reisen.
Die Abordnung werde eine Video-Dokumentation über das Bauhütten-Handwerk präsentieren, so Füssenich. Zudem solle vor Ort eine Fiale aufgestellt werden; das Steintürmchen werde aus mehreren Teilen zusammengesetzt, die in verschiedenen Dombauhütten gefertigt wurden.
Junge Liste
Auf nationaler Ebene ist die Anerkennung des Dombauhütten-Wesens bereits in Deutschland, Frankreich und Österreich erreicht. Treibende Kräfte waren die Dombauhütten in Straßburg, Ulm, Köln, Freiburg und Wien.
Die Liste des immateriellen Kulturerbes ist im Vergleich zum bekannteren, materiellen Welterbe verhältnismäßig jung. Die Unesco fördert seit 2003 den Erhalt von Alltagskulturen und Traditionen, Wissen und Fertigkeiten. Dazu gehört die deutsche Brotkultur, die schwäbisch-alemannische Fasnet oder die Falknerei. Das bundesweite Verzeichnis enthält derzeit 97 Einträge.