Katholisches Klinikum Bochum übernimmt das Martin-Luther-Krankenhaus

Das Katholische Klinikum Bochum (KKB) hat das Martin Luther-Krankenhaus in Wattenscheid übernommen. Das gab das Unternehmen am Dienstagnachmittag bekannt. Das KKB gehörte, wie berichtet, zu einem Kreis mehrerer Interessenten an einer Übernahme.

(Foto: KKB)

Das KKB übernimmt das traditionsreiche Martin-Luther- Krankenhaus in Wattenscheid mit 579 Mitarbeitern und 269 Betten. Die verantwortlichen Gremien beider Seiten (Aufsichts- und Verwaltungsräte, Gesellschafterversammlungen) haben den Übergang den Angaben nach einstimmig gebilligt. „Es ist uns gelungen, für die Bürgerinnen und Bürgerin Bochum und Wattenscheid ein attraktives ambulantes und stationäres Angebot zusichern“, sagte Dr. Wilhelm Beermann, Aufsichtsratsvorsitzender des KKB. Bisherige Träger waren die Diakoniewerksverbund GmbH und das Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid e.V.

„Wir werden den Standort Martin Luther in Wattenscheid mit der Kompetenz unserer zahlreichen medizinischen Fachabteilungen und Universitätskliniken gezielt ausbauen“, sagte Prof. Christoph Hanefeld, der Sprecher der Geschäftsführung des KKB, in der neuen Einheit einen bedeutenden Schritt der strategischen Weiterentwicklung sieht. Das KKB beabsichtige, dort spezialisierte medizinische Angebote zu etablieren und vorhandene weiterzuentwickeln. „Die berechtigten Erwartungen der Patienten auf hochwertige medizinische Leistungen wollen wir erfüllen und gleichzeitig die Erwartungen aus der Politik berücksichtigen, uns auf Schwerpunkte zu konzentrieren und moderne Strukturen vorzuhalten“, sagte der Mediziner.

„Nach intensiven und konstruktiven Gesprächen sind wir sehr zufrieden, mit dem Katholischen Klinikum Bochum einen starken konfessionellen Träger gefunden zuhaben“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende des Diakoniewerkverbundes, der Gelsenkirchener Superintendent Heiner Montanus. „Uns war es wichtig, dass die Versorgung der Patienten in Wattenscheid durch einen regionalen Versorger langfristig gewährleistet bleibt“, sagte der Geschäftsführer und Kaufmännische Vorstand Olaf Walter ergänzend. Die Evangelischen Kliniken in Gelsenkirchen verbleiben weiterhin in Trägerschaft der Diakonie.

Der Charakter des Wattenscheid Hauses als wichtiges medizinisches Zentrum und Notarztstandort solle erhalten bleiben kündigte das KKB. Gemeinsam mit den am Martin-Luther-Krankenhaus vorhandenen Praxen und der am Standort vorhandenen Radiologie bleibe ein „wohnortnahes internistisches und chirurgisches Angebot“ bestehen. hieß es. Der moderne Hybrid-Operationssaal werde weiterentwickelt. Die Psychiatrie bleibe „eine starke Säule in Wattenscheid“. Mit ihr erhalte das Katholische Klinikum einen neuen medizinischen Behandlungsschwerpunkt.

In der Kardiologie des Martin-Luther-Krankenhauses soll, wie bisher, ein Schwerpunkt auf Schrittmacher-Implantationen und Katheter-Untersuchungen liege. Darüber hinaus beabsichtigt das KKB, das bestehende endoprothetische Leistungsangebot in Wattenscheid auszubauen. Im Mittelpunkt stehen dabei Hüft- und Knieoperationen. Ferner entsteht ein interdisziplinäres Gefäßzentrum. Zu diesem Zweck soll das zurzeit am KKB-Standort in Bochum-Gerthe angesiedelte Venenzentrum nach Wattenscheid verlagert werden. Dieses Zentrum, getragen von der Universitätsklinik für Dermatologie und der gefäßchirurgischen Klinik des KKB, gehört mit rund 10.000 Patienten und 2.000 Operationen laut Unternehmensangaben zu den größten seiner Art in ganz Deutschland. Das Gefäßzentrum wird mit der universitären Kardiologie des St. Josef-Hospitals eng verzahnt. Am Standort Gerthe ist ein Schulzentrum für Pflegeberufe geplant.

Das Katholische Klinikum Bochum ist gut aufgestellt: Es erzielte 2018 mit rund 4300 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro. Schon heute ist das Klinikumeiner der größten Arbeitgeber und Ausbilder der Region. „Wir sind überzeugt, mit dieserErgänzung einen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Patientenversorgung inBochum und darüber hinaus zu leisten“, betont der Kaufmännische Geschäftsführer des KKB, Franz-Rainer Kellerhoff. „Unserer sozialen Verantwortung sind wir uns bei der Umsetzung der notwendigen Strukturveränderungen bewusst.“