Forderungen zum „Tag der Diakonin“ am 29. April sind Zulassung von Frauen in kirchliche Ämter und ihre „gleichberechtigte Teilhabe am sakramentalen Dienst.
„Macht Kirche zukunftsfähig“, unter diesem Motto steht der diesjährige „Tag der Diakonin“, der am Montag, 29. April, deutschlandweit von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) gemeinsam mit weiteren katholischen Frauenverbänden durchgeführt wird. Zentrale Forderung des Aktionstags ist die Zulassung von Frauen in kirchliche Ämter und ihre „gleichberechtigte Teilhabe am sakramentalen Dienst des Diakonats“.
Bistumsweit machen verschiedene Frauengruppen und Stadtverbände, etwa die in Duisburg und in Oberhausen mit. Die Duisburger Frauen laden an diesem Tag um 17 Uhr zum Wortgottesdienst und zur anschließenden Begegnung nach Hamborn in die St. Joseph Kirche, Rennerstraße 18, ein. In Oberhausen ist in St. Marien, Rothebusch, Leutweinstraße 15, um 18 Uhr Gottesdienst mit Musik vom „ELCH-Chor.“ Zugleich wird dabei auch der langjährige Oberhausener Stadtfrauenseelsorger Peter Gosselke verabschiedet.
Dass das Diakonat bisher nur von verheirateten katholischen Männern oder Priesteramtsanwärtern ausgeübt werden darf, kritisiert Barbara van de Lücht vom kfd Stadtverband Duisburg. „Diakone spenden das Taufsakrament, sie predigen, beerdigen und sie assistieren in der Eucharistiefeier sowie bei Trauungen.“ Da seien Frauen noch immer von diesem Dienst ausgeschlossen. „Wollen wir unsere Kirche zukunftsfähig machen, dann darf das so nicht bleiben. Der Ausschluss von Frauen vom Dienst am Altar ist schon lange nicht mehr zeitgemäß.“
Für Irmgard Kösters, die 3500 Oberhausener kfd-Mitglieder vertritt, geht es am Tag der Diakonie darum, zu trauern, zusammen in Sachen Diakonat etwas ins Gespräch und ins Gebet zu bringen und zusammenzustehen. „Das gilt, auch wenn ich selbst nur noch eine kleine Hoffnung habe, dass ich den Frauen-Diakonat noch erleben werde.“ Entscheidungen in der Kirche gingen langsam. Sie ist überzeugt: „Unser kirchliches Leben geht engagierter weiter, wenn sich die Frauen-Mehrheit im Ehrenamt angenommen fühlt. Denn wir sind viele – außer in den Kirchenvorständen.“ Es ermutige sie, dass die bundesweit vom Katholischen Frauenbund (KDFB) angestoßene Tradition des Tages der Diakonie nicht allein von der KDFB und der kfd, sondern auch von manchen Frauen aus katholischen Sozialverbänden mitgetragen wird.
Beteiligt ist Kösters auch an Planungen für eine Veranstaltung im Rahmen der Initiative „Maria 2.0“ in Oberhausen. Man prüfe aktuell, wie man sich am Streiktag der aus Treue zur Kirche kirchlich engagierten Frauen beteiligen könne (wir berichteten). In Wattenscheid bestreiken sie das Kolumbarium und stellen deshalb dann ihre Mitarbeit im Trauercafé einmalig ein. Am Kolumbarium selbst wird es am Donnerstag, 16. Mai, um 19 Uhr einen Gottesdienst unter freiem Himmel geben. Es gehe darum, auf diese Weise das Problem in die Öffentlichkeit zu bringen. Vermutlich in weißen Kleidern wollen die Frauen an die Hoffnung und an das Licht erinnern, die in der Kirche brennen müssten.
„Wir bestreiken nicht die Liturgie vor Ort, sondern nur die Kirchenräume.“ Entstanden war „Maria 2.0“ als Initiative in Münster, die den Zugang zu allen Weiheämtern für Frauen und eine vollständige Aufklärung des Misssbrauchsskandals in der Kirche forderte.