„Uns schickt der Himmel“

Heute geht’s los: Bis zum 26. Mai, dem Sonntag der Europawahl, wird gemeinsam angepackt, um für die Allgemeinheit Gutes zu tun. Landauf landab legen Jugendliche zum Beispiel Gärten an, reinigen Seen oder sorgen mit Fahrradklingeln für mehr Sicherheit in deutschen Innenstädten. 72 Stunden für die gute Sache. Sie haben sich viel vorgenommen beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

Jugend packt an: Hier bei der ersten bundesweiten 72-Stunden-Aktion 2013. (Foto: Schnaubelt/BDKJ)

Bis zum Beginn der Aktion am  Donnerstag vor zwei Tagen hatten sich rund 80.000 Jugendliche in etwa 3300 Aktionsgruppen beim Dachverband der katholischen Jugend angemeldet. Zuspruch und Unterstützung gibt es dafür von vielen Prominenten: Die Schirmherrschaft haben Kardinal Reinhard Marx und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) übernommen. Marx besucht in München Kinder mit und ohne Behinderung, die ihren Schulgarten, inklusive Indianertipi, neu gestalten. Giffey ist bei einem Familien-Theater in Kassel zu Gast.

Die Welt ein Stückchen besser machen

„Egal ob Engagement in der Geflüchtetenhilfe, in Seniorenzentren oder im Kindergarten – wichtig ist es, Solidarität mit anderen zu zeigen und mit vollem Einsatz dabei zu sein“, betont der KLJB-Bundesvorsitzende Stephan Barthelme. Die Bundesversammlung der KLJB- hatte mit dem Bundesvorstand eine Wette abgeschlossen: „Wetten, dass ihr es nicht schafft, in 72 Stunden 72 KLJB-Ortsgruppen in allen Diözesanverbänden zu besuchen!“ Die Wette gilt – und so touren er und seine Mitstreiter am Wochenende durchs ganze Land.

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Drei Tage gemeinnützige Arbeit: Was für manche wie eine Erziehungsmaßnahme klingt, ist für die Teilnehmer der 72-Stunden-Aktion eine „Herzensangelegenheit“. Unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ wollen die freiwilligen Helfer bundesweit „die Welt ein Stückchen besser machen“

Zum zweiten Mal nach 2013 läuft die BDKJ-Initiative bundesweit, vorbildliche Vorgänger-Aktionen wie etwa „Power im Pott“ im Bistum Essen starteten um das Jahr 2000. Die aktuelle Aktion ist auch eines von drei Projekten, die die Deutsche Bischofskonferenz auf Wunsch des Papstes bei der Jugendsy­node 2018 im Vatikan vorgestellt hatte.

„Umweltprojekte total im Fokus“

Beim Mitmachen können sich die Jugendgruppen zwischen der „Do-it“ und der „Get-it Methode“ entscheiden. „Get-it“ heißt, sie melden sich an und bekommen ein Projekt zugeteilt. Bei der „Do-it-Variante“ schlagen sie selbst eine Aktion vor. Auch die „Get-it-Variante“ hat ihren Reiz,  Projekte werden erst beim Start der Aktion zugeteilt, Überraschungen sind garantiert. Bei beiden Varianten können die Gruppen außerdem die zusätzliche „Connect-it-Option“ wählen. Dann setzen zwei Gruppen ihr Projekt gemeinsam um.

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Im Bistum Essen reichen Projekte von der Verschönerung eines Kindergartens über die Mitwirkung am Bau eines Freilufttheaters bis zum Fest der Musikgruppe einer Gemeinde mit Geflüchteten.  „Diesmal stehen Umweltprojekte total im Fokus“, erklärt Stephanie Schulze, BDKJ-Vorsitzende im Ruhrbistum. „An ganz vielen Orten entstehen Bienenweiden oder Insektenhotels.“

Inspirierend mag da für manche Gruppe auch „SaBiene“ gewesen sein – eines der beiden Maskottchen der Aktion. Angesichts dieses Umwelt-Engagements hat die 72-Stunden-Aktion für Schulze auch viel mit den „Fridays für future“-Demonstrationen zu tun: „Bei uns zeigen Kinder und Jugendliche, dass sie nicht nur lautstark für eine bessere Zukunft demonstrieren, sondern sich auch selbst tatkräftig dafür einsetzen“, so Schulze.

Natur erfahren und erleben – das ist das zum Beispiel Ziel des „Grünlabors“ im Biomassepark auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Hugo am Brößweg 40 in Gelsenkirchen-Buer. Damit das in Zukunft noch besser gelingt, packt die Katholische junge Gemeinde St. Ludgerus dort an diesem Wochenende kräftig an. Rund 60 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bauen dort am Freitag und Samstag gemeinsam mit dem Förderverein Grünlabor Hugo eine Naturholz-Pergola als Wetterschutz, Möbel aus Holzpaletten, Hochbeete und Insektenhotels. Eingeweiht werden diese Neubauten am Sonntag, 26. Mai, ab 13.30 Uhr, bei einem Nachbarschaftsfest, zu dem alle Interessierten eingeladen sind.

Die Aktion stößt schon jetzt auf prominentes Interesse: So haben Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski, Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck und der Gelsenkirchener Bundestagsabgeordnete Oliver Wittke Besuche im Biomassepark angekündigt.

Auftaktveranstaltungen im Bistum Essen

In vielen Städten des Bistums Essen startet die Aktion heute Nachmittag mit öffentlichen Auftaktveranstaltungen: So in Bochum auf dem Willy-Brand-Platz (16 Uhr) und in Bottrop am JuCa (16.30 Uhr). Auch in der Duisburger Innenstadt ist am Averdunkplatz um 16 Ihr offizieller Start ist 16.00 Uhr – das Rahmenprogramm beginnt allerdings bereits um 15.30 Uhr mit der Band Blind Pilots.

Ab 16 Uhr geht es in Essen mit Bühnenprogramm und vielen jungen Engagierten in Essen, An St. Ignatius 8, los. Anna Korber, BDKJ-Stadtvorsitzende, und Isabel Giustra, Geschäftsführerin,werden die Aktion um 17.07 Uhr eröffnen. Außerdem werden von den Schirmherren Oberbürgermeister Thomas Kufen, Stadtdechant Jürgen Schmidt und dem Bundestagsabgeordneten der SPD Dirk Heidenblut Grußworte an die Gruppen gerichtet.

Auftakt in Gelsenkirchen ist um 17 Uhr am GleisX (Stolzestraße 3a). Der Rathausplatz ist heute um 16.30 Uhr der Ort des Geschehens in Lüdenscheid. In Mülheim an der Ruhr beginnt das Programm am Kirchenhügel in der Stadtmitte um 16 Uhr und in der Oberhausener City am Saporoshje-Platz um 17 Uhr.

rwm mit kna