Krankenhausverkauf: OB Kufen sieht Contilia-Geschäftsführung bei KKE in der Verantwortung

Die Ankündigung der Contilia-Gruppe vom Montag die Katholischen Kliniken Essen (KKE) GmbH nach rund eindreiviertel Jahren wieder verkaufen zu wollen, hat in der Stadt und auch weit darüber hinaus ein erhebliches Echo gefunden. Die Gesellschafter der KKE GmbH hatten zuvor mit dem Projekt „Gesundheitsversorgung der Menschen im Essener Norden“ einen zukunftsorientierten, fordernden und mutigen Weg zur Entwicklung einer modernen regionalen Versorgungsstruktur beschritten. Eine Entwicklungsinitiative ohne Unterstützung eines größeren Verbundes wäre aus Sicht der Contilia nun nicht möglich.

OB Kufen (Foto: Ralf Schultheiß)

„Der gestern durch den Aufsichtsrat der Contilia GmbH geschlossene Beschluss überrascht sehr”, erklärte Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen in eine Reaktion am Dienstag „Ich bedaure diese Entwicklung und die neu entstandene Unsicherheit.“ Die KKE leisten laut Kufen mit ihren Standorten Philippusstift, Marienhospital und St. Vincenz Krankenhaus „die zentrale Gesundheitsversorgung im Essener Norden“. Kufen: „Die Sicherung und Weiterentwicklung der krankenhäuslichen Versorgung im Essener Norden und Nordwesten hat absolute Priorität und ist mir ein besonderes Anliegen. Hier sehe ich die Geschäftsführung der Contilia GmbH in der Verantwortung. “

An den Plänen für einen Kranenhaus-Neubau in Altenessen sollte nach seiner Ansicht festgehalten werden, denn dieser biete „viele Chancen, nicht nur Arbeitsplätze zu sichern, sondern auch die medizinische Versorgung auf höchstem Niveau zu halten“. Dies müsse auch nach einem möglichen Verkauf durch die Contilia so bleiben.

Auf Kritik und Unverständnis trifft die Entscheidung der Contilia bei der Essener Ratsfraktion der CDU. Seine Fraktion sei „sehr enttäuscht“, sagte Dirk Kalweit, der stellvertretender Vorsitzende und gesundheitspolitische Sprecher der Uniontion: „Monatelang wurde gestritten, gerungen und verhandelt um das Neubauprojekt Marienhospital in Altenessen realisieren zu können.“ Die CDU-Fraktion gehe davon aus, dass die Contilia ihrer sozialen Verantwortung gerecht und entsprechende Bedingungen an einen neuen Investor stellen werde. „Wir erwarten, dass neben der gesundheitlichen Versorgung im Essener Norden auch die Arbeitsplätze in den betroffenen Krankenhäusern sichergestellt werden und das Neubauprojekt Marienhospital inklusive Kirchraum wie geplant umgesetzt werden kann.“ Er forderte „die bestmögliche Lösung, die nur mit einem erfahrenen Träger aus der Gesundheitsbranche gefunden werden kann“. Jegliche Gedankenspiele zur Übernahme der Kliniken durch die Stadt, die am Dienstag zum Beispiel durch die SPD auf kamen, sind aus Sicht der CDU-Fraktion „absolut unüberlegt, finanziell hoch riskant und eher als Wahlkampfgetöse einzustufen, da die Stadt Essen über keinerlei Erfahrung in der Betreibung kommunaler Krankenhäuser verfügt.“