Nach der Ankündigung der Contilia Gruppe vom Montag, das Katholische Klinikum Essen (KKE) GmbH wieder verkaufen zu wollen, ist Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen nach eigenen Angaben nun in Gesprächen mit den unterschiedlichen Prozessbeteiligten. Sowohl das Bistum Essen, die unterschiedlichen Akteure des Gesundheitsstandortes im Essener Norden, als auch die beteiligten Ministerien arbeiten gemeinsam mit der Stadtspitze an einer bestmöglichen Lösung.
Darüber hinaus wird ein runder Tisch mit allen Krankenhäusern stattfinden. „Damit die Sicherung und vor allem die Weiterentwicklung der krankenhäuslichen Versorgung im Essener Norden gewährleistet werden kaan, wäre die Übernahme durch einen freien, gemeinnützigen Träger die beste Option. Damit würden unter anderem auch die zur Verfügung stehenden Fördermittel des Landes weiterhin genutzt werden können“, so Kufen. Im kommenden Hauptausschuss, am 12. Februar, sollen die Ratsfraktionen über den Sachstand der Gespräche informiert werden.
Unterdessen haben Bischof Franz-Josef Overbeck und Generalvikar Klaus Pfeffer am Donnerstagabend solidarisch an die Seite der Pfarrei St. Johann Baptist gestellt. Für die Kirchengemeinde, die sich im vergangenen Jahr nach intensivem Ringen für den Verkauf ihrer Pfarrkirche zugunsten eines neuen, modernen Krankenhauses samt neuer Kirche ausgesprochen hatte, sei der geplante KKE-Verkauf ein Unglück, sagte Overbeck bei einem Besuch der Pfarrgemeinderatssitzung. Nun ständen viele Planungen in St. Johann Baptist zunächst unter dem Vorbehalt der weiteren Entwicklung. Jetzt sei die Contilia am Zug, sagte der Bischof.
Gemeinsam mit vielen Partnern unterstütze er jedoch die Suche nach einer guten Lösung für die Stadt und für die Pfarrei. So werden sich Overbeck und Pfeffer unter anderem am kommenden Montag mit Oberbürgermeister Thomas Kufen treffen. Marcus Klefken, Dezernent im Bischöflichen Generalvikariat, verwies darauf, dass es für die Pfarrei derzeit „keinen Handlungsdruck“ gebe: Der Kaufvertrag, mit dem die Pfarrei im vergangenen Mai ihr Kirchengrundstück samt Immobilien an die KKE verkauft habe, sei weiter gültig. Vom Vertrag zurücktreten könne die Pfarrei nur, wenn die KKE – oder ein Rechtsnachfolger – das neue Krankenhaus mit der neuen Kirche nicht baue, so Klefken.