Kunstgegenstände kehren in Danziger Marienkirche zurück

Die Danziger Marienkirche (Foto: © Olgacov | Dreamstime.com)

Mit einem Gottesdienst hat am Sonntag die Evangelische Tiergartengemeinde Berlin Abschied genommen von einem wertvollen Altarsockel aus der Sankt Johanniskirche im Ortsteil Moabit. Die sogenannte Predella wurde von unbekannten Künstlern um das Jahr 1435 geschaffen. Sie stammt ursprünglich aus dem Dreifaltigkeitsaltar der Danziger Marienkirche.

Im Krieg ausgelagert

In der polnischen Hafenstadt soll der Sockel zusammen mit einer Altartafel aus der gleichen Epoche am 4. April wieder ankommen. Beide Kunstgegenstände wurden vor rund 78 Jahren, im Mai 1942, aufgrund von Luftangriffen während des Zweiten Weltkriegs ausgelagert. Sie standen im Eigentum der Union Evangelischer Kirchen (UEK), der Rechtsnachfolgerin der untergegangenen Kirchengemeinden in West- und Ostpreußen. Das Altarbild, auch Retabel genannt, befand sich zuletzt in der Gemäldegalerie in Berlin.

Die Übergabe nach Danzig erfolgt auf dem Wege einer Schenkung. „Ich bin froh, dass sich dieser lange und aufwendige Prozess der Rückführung der Kunstgegenstände an ihren angestammten Ort in Danzig nun auf der Zielgeraden befindet“, sagte Bischöfin Petra Bosse-Huber, Leiterin des Amtsbereichs der UEK im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Zeichen der deutsch-polnischen Versöhnung

Ähnlich äußerte sich Präses Annette Kurschus, die als EKD-Beauftragte für die deutsch-polnischen Beziehungen und stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende die deutsche Delegation leiten wird, die in Danzig die Übergabe vollendet. „Mein Wunsch ist, dass dies als ein Zeichen der deutsch-polnischen Versöhnung und der ökumenischen Verbundenheit aufgenommen werde und es der deutsch-polnischen Aussöhnung im 75. Jahr des Endes des Zweiten Weltkrieges diene.“

Die bis 1945 evangelische Oberpfarrkirche Sankt Marien zu Danzig ist heute die katholische Kathedralbasilika des Erzbistums Danzig (Gdansk).

kna