Expertin sieht Kommerzialisierung von Religion und Esoterik

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Das Feld von Religion und Esoterik ist Expertenangaben zufolge stark von Kommerzialisierung und Unverbindlichkeit geprägt. So gebe es beispielsweise Apps und damit eine Art Spiritualität „to go“, die häufig zu Bezahlangeboten weiterführten, sagte die Leiterin der neuen „Zentralen Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen“ in Baden-Württemberg, Sarah Pohl, in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag).

Zum Aspekt der Unverbindlichkeit erklärte Pohl, dass viele Gruppen sich nicht mehr einer einzigen Glaubensrichtung zugehörig fühlten – „sondern sie nehmen ein paar Versatzstücke hier und ein paar dort, basteln sich was zusammen, und daran glauben sie dann“.

Zugehörigkeit zu einer Gruppe

Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe habe zwei Seiten, betonte die Fachfrau. „Eine enge Gruppenstruktur kann stabilisierend für die Persönlichkeit sein, weil man einen Halt hat, ein gemeinsames Ziel und Menschen, die so denken wie man selbst.“ Auf der anderen Seite könne es zu Druck und Abhängigkeiten sowie der Zugehörigkeit zu einer „Filterblase“ kommen.

Pohl wies außerdem auf eine „Überschneidung von esoterischen und rechtsextremen Strömungen“ hin. Diese habe es schon in der NS-Zeit gegeben, „nun flackern sie wieder auf und verbreiten sich gut im Internet“. Die Expertin sprach von „brauner Esoterik“. Oft gehe es um eine Rückkehr zur Natur, „um reinere und weniger reine Energien, die am Werk sein sollen, so wie es höhere und niedere Menschen gebe“.

kna