Berlin. Im Vorfeld des Weltfrauentages (8. März) haben Verbände und Organisationen eine stärkere Achtung der Rechte von Frauen gefordert. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) forderte am Donnerstag gleiche Chancen von Frauen und Männern in der Politik. Nötig dafür sei ein bundesweites Paritätsgesetz, damit Parteien Frauen und Männer gleichermaßen für Wahlen aufstellten. Auch Parlamente müssten paritätisch besetzt werden, so Verband.
Bessere Arbeitsbedingungen
Der Familienbund der Katholiken pochte auf bessere Arbeitsbedingungen insbesondere für Mütter. Die Politik dürfe Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen nicht nur wortreich beklagen, sondern müsse für gerechte Bezahlung sorgen. Zudem forderte der Verband eine „finanzielle Anerkennung gesellschaftlich und ökonomisch wertvoller Familienarbeit“.
Der größte katholische Frauenverband mahnte einen besseren Schutz von Frauenrechten an. „Frauen- und Menschenrechte sind die Basis der Demokratie“, erklärte die Vorsitzende der katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Mechthild Heil. Eine besondere Gefahr für die Rechte von Frauen gehe von Rechtspopulisten aus. Diese wollten eine Rückkehr zu „Geschlechterrollen, die Frauen in ihrer Freiheit einschränken und zu männlichem Besitz degradieren“.
Mehr Engagement gegen sexualisierte Gewalt gegen Kinder
Die internationale Gesellschaft für Menschenrechte forderte, weltweit alle Bürgerrechtlerinnen freizulassen. Die Weltgemeinschaft dürfte aus politischen Gründen inhaftierte Frauen nicht vergessen, so die Organisation. Die Aktivistinnen hätten sich gegen diktatorische Regime gestellt und dafür „mit ihrer Freiheit gezahlt“.
Auf mehr Engagement gegen sexualisierte Gewalt gegen Kinder drängte die Menschenrechtsorganisation World Vision. Weltweit seien rund 15 Millionen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren Opfer sexualisierter Gewalt geworden. Junge Mädchen gelte es besonders vor Kinderheirat zu schützen. „Jede Minute werden 23 Mädchen gezwungen, einen Mann zu heiraten, den sich nicht wollen“, so Deutschland-Chef Christoph Waffenschmidt. Zwangs- und Frühheirat müsse verboten werden.
Fehlender Zugang zu Wasser
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) erinnerte an die Zeugung von Kindern bei Vergewaltigungen und die Folgen für die betroffenen Frauen und Kinder. Dies sei ein oft vergessener Aspekt. Betroffene werden laut der GfbV-Referentin für ethnische, religiöse und sprachliche Minderheiten, Lina Stotz, „massiv diskriminiert“. Hier sei dringend eine Lösung nötig. „Mütter und Kinder werden derzeit gegen ihren Willen getrennt – oft ohne Chance, sich später je wiederzufinden“, so Stotz.
Die Menschenrechtsorganisation FIAN kritisierte, Frauen seien besonders oft von fehlendem Zugang zu Wasser betroffen. So müssten sie in Ländern des globalen Südens in acht von zehn Haushalten ohne Wasseranschluss für die Versorgung sorgen. Südlich der Sahara müssten Frauen etwa mehrmals täglich rund 33 Minuten Fußweg in Kauf nehmen, um Wasser zu holen. Auf den Wegen seien sie häufig sexuellen Übergriffen ausgesetzt.