Katholische und evangelische Gemeinden in Bochum, Essen und Schwelm übernehmen Idee aus St. Pankratius in Oberhausen-Osterfeld – #hoffnungslicht – und laden jeden Abend dazu ein, eine Kerze zu entzünden und ein Vaterunser zu beten.
In ökumenischer Verbundenheit rufen in Essen der katholische Stadtdechant Jürgen Schmidt und die evangelische Superintendentin Marion Greve zu einem täglichen Zeichen der Solidarität und Ermutigung auf. Wie in der Oberhausener Pfarrei St. Pankratius sollen die Menschen auch in Essen eine Kerze entzünden, ins Fenster stellen und ein Vaterunser sprechen. Dazu sollen möglichst alle Kirchenglocken der Stadt läuten.
„Wir freuen uns sehr über diese Initiative, die bereits von einer Oberhausener Pfarrei mit großem Zuspruch praktiziert wird und der sich auch andere Gemeinden im Ruhrgebiet anschließen wollen“, erklären Greve und Schmidt in ihrem gemeinsamen Aufruf. Unter anderem hat sich auch die Propsteikirche St. Marien in Schwelm schon angeschlossen.
„Vielleicht kann dieses Symbol der Solidarität helfen, in Zeiten der Angst und Unsicherheit den Mut und die Zuversicht nicht zu verlieren“, schreiben die beiden Essener Seelsorger.
Auch Michael Dörnemann, Pastoraldezernent im Bistum Essen, freut sich über die wachsende Gebetskette, die sich nun jeden Abend versammelt. „Jede und jeder für sich beten doch alle gemeinsam und miteinander verbunden“, sagt Dörnemann. „Wie schön wäre es, wenn noch viele andere christliche Gemeinden diese Idee aufgreifen und von nun an Abend für Abend mit Glocken, Kerzen und Gebet einen Beitrag gegen Sorgen, Angst und Trübsinn in unserer Gesellschaft leisten.“
Auch in Bochum wollen Stadtdechant Pastor Michael Kemper und Katholikenratsvorsitzender Lothar Gräfingholt wollen mit dem Aufruf ein Zeichen der Hoffnung und der Verbundenheit setzen. Wie viele Gemeinden in ganz Deutschland beteiligen sich auch die Evangelischen Kirchenkreise rund um Bochum an dieser Aktion.
Alle Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen, an jedem Tag zwischen 19:00 und 19:30 Uhr eine Kerze in ein Fenster zu stellen und in dieser Zeit am gemeinschaftlichen Beten – etwa eines „Vater unser“– oder Gedenkens teilzunehmen. Die Glocken der katholischen Kirchen in Bochum starten die Aktion um 19 Uhr, die Glocken der evangelischen Kirchen beschließen sie um 19.30 Uhr.
„Wir erachten es in dieser Zeit für besonders wichtig, Zeichen der Verbundenheit untereinander in der Gesellschaft und der Solidarität insbesondere mit den unmittelbar vom Corona-Virus Betroffenen zu setzen“, so Stadtdechant Kemper. Auch die ev. Kirche in Bochum beteiligt sich.
Darüber hinaus wird derzeit geprüft, ob an den Ostertagen die live Übertragung von Gottesdiensten aus einzelnen Kirchen im Stadtgebiet via Internet oder Facebook ermöglicht werden kann, „um den Menschen die Verbundenheit mit ihrer Pfarrei und der weltweiten Kirche weiterhin zu ermöglichen“.