Bamberg – Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick hat zu einem bewussteren Umgang mit Wasser aufgerufen. Auch in der Corona-Krise zeige sich, wie lebenswichtig Wasser sei, wenn es um das Händewaschen gehe, erklärte Schick am Freitag aus Anlass des Weltwassertages am 22. März. Der Erzbischof ist auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.
Wasser als kostbarste Naturressource drohe derzeit zur Mangelware und zum lukrativsten Spekulationsobjekt weltweit zu werden. „Das dürfen wir nicht zulassen. Vielmehr müssen wir die Wasservorräte bewahren“, betonte Schick. 17 Staaten litten bereits unter extrem hohem Wasserstress. Sie verbrauchten zu viel ihres verfügbaren Grund- und Oberflächenwassers. Der Wassermangel und seine Folgen für die Landwirtschaft und das Leben allgemein seien schon heute Fluchtursache, etwa in der Sahelzone Afrikas und in Amazonien in Lateinamerika.
„Hoher Wasserstress“
Auch deutsche Regionen wie Hessen oder Brandenburg hätten schon „hohen Wasserstress“, merkte der Erzbischof an. Das betreffe etwa Wälder und Felder, die Schifffahrt und die Kühlung von Kraftwerken. Sich nur um die eigene Wasserversorgung zu kümmern, ist Schick zufolge ein fataler Trugschluss. „Auch die großen Wasserreservoirs in Amazonien und in den Seen Afrikas sind für uns wie für alle Welt lebenswichtig. Sie regulieren das Klima, das keine Grenzen kennt, und sind für die Lebensbedingungen überall auf der Erde entscheidend.“
Der Weltwassertag wird seit 1993 jährlich am 22. März begangen. Dieses Jahr steht er unter dem Motto: „Water and Climate Change“ (Wasser und Klimawandel). Der Weltwassertag ist ein Ergebnis der UN-Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro.