Görlitz – Der katholische Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt hat das verlängerte Verbot öffentlicher Gottesdienste als bedauerlich bezeichnet. „Der Verzicht auf die Feier des Osterfestes war ein großes Opfer, das die Kirchen in dieser Zeit gebracht haben“, erklärte Ipolt am Donnerstag in Görlitz. Er hoffe sehr, dass bei dem geplanten Treffen zwischen Bundesregierung und Religionsvertretern am Freitag eine „sinnvolle Einigung über die Möglichkeit von öffentlichen Gottesdiensten gefunden wird“.
Zugleich betonte Ipolt: „Selbstverständlich werde ich die Gemeinden im Bistum Görlitz dazu anhalten, dabei die vorgeschriebenen Vorsichtsmaßnahmen unbedingt einzuhalten.“ Der Bischof bezeichnete die neuen Lockerungen der Corona-Regelungen als ein „Zeichen der Hoffnung“. So könne das normale Leben langsam wieder zurückkehren. „Wir dürfen uns nicht von Infektionsangst oder gar Todesangst treiben lassen“, mahnte Ipolt. „Ostern ist da für mich das große Hoffnungsreservoir, aus dem wir Christen leben.“
Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“ hält unterdessen eine deutliche Mehrheit von 70 Prozent angesichts der Corona-Pandemie es nicht für notwendig, öffentliche Gottesdienste zu erlauben. Nur zwölf Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass Vor-Ort-Gottesdienste auch während der Corona-Krise erlaubt sein sollten, weil sie zur Grundversorgung gehören.