Kanzleramtsminister Braun rechtfertigt Gottesdienstverbote

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hat die strikten Vorgaben für Gottesdienste in der Corona-Krise gerechtfertigt. „Wir haben an der Ausbreitung des Virus etwa im Elsass gesehen, dass dort Gottesdienste, wo auch viel gesungen wurde, das Virus katapultartig verbreitet haben“, sagte er der „Rheinischen Post“ und dem Bonner „General-Anzeiger“ (Samstag). Deshalb habe man sich „schweren Herzens“ entschlossen, die Kirchen für gemeinsame Gottesdienste vorerst nicht wieder zu öffnen.

(Foto: Judith Lorenz)

Unterdessen sprach sich der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, erneut dafür aus, die Kirchen trotz der Corona-Krise wieder für Gottesdienste zu öffnen.

Es sei möglich, auch mit Distanzregeln und unter Einhaltung der Hygienevorschriften Messen abzuhalten, sagte Sternberg im Deutschlandfunk. Viele Kirchen seien groß genug. Zudem könne man die Anzahl der Gottesdienste erhöhen, damit mehr Menschen daran teilnehmen könnten.

Gerade in der Corona-Krise müsse der Eingriff in die Religionsfreiheit immer wieder überprüft werden, forderte der ZdK-Präsident. Es sei ein großer Irrtum, dass nur wenige Katholiken in die Kirche gingen. Gotteshäuser seien systemrelevant, denn hier hätten die Menschen die Möglichkeit, ihre Ängste zu verarbeiten.

kna