Nach nur drei Jahren an der Spitze des Caritas-Verbandes für das Bistum Essen verlässt Direktorin Sabine Depew den katholischen Verband zum 30. Juni 2020. Grund dafür sei die Verlagerung ihres persönlichen Lebensmittelpunktes nach Schleswig-Holstein, teilte der Caritas-Diözesanverband am Montag mit. Depew wird in Schleswig-Holstein die Landesstelle der Caritas im Diözesan-Caritas-Verband für das Erzbistum Hamburg leiten und damit weiterhin für die Caritas tätig sein.
Depew: Ungeheure Kraft im Ruhrbistum
„In den drei Jahren meines Dienstes hier in Essen durfte ich erleben, welche ungeheure Kraft im Netzwerk der Caritas im Ruhrbistum steckt“, erklärte Sabine Depew. An unzähligen Orten zwischen Ruhr und Lenne seien die Mitglieder des Caritasverbandes mit ihren Einrichtungen und Diensten für Menschen in vielfältigen Not- und Bedürfnislagen im Einsatz.
Nicht zuletzt in der gegenwärtigen Corona-Krise stellten sie ihre Fähigkeit unter Beweis, sehr kreative Lösungen für die ganz konkreten Nöte und Ängste der Menschen zu finden. „Es macht mich stolz, dass hier so viel innovative Kraft, Engagement und eine hohe Bereitschaft zu spüren ist, sich auf neue Wege der sozialen Zusammenarbeit einzulassen“, lobte die scheidende Caritasdirektorin ihren Verband. „Als Caritas sind wir ein wesentlicher Teil der Kirche, die für die Menschen vorbehaltlos da sein will“.
Pfeffer: „Innovative Impulse in Caritas-Verband hineingetragen“
Generalvikar Klaus Pfeffer, der zugleich Vorsitzender des Caritasrates ist, erklärte Depew habe „viele innovative Impulse in den Caritasverband und in das Bistum Essen hineingetragen“. Depew sei überzeugt und leidenschaftlich für die Anliegen der Caritas im Ruhrbistum eingetreten und habe deutlich gemacht, dass Kirche ohne Caritas nicht denkbar sei. Im Namen des Caritasrates dankte Pfeffer für eine konstruktive und intensive Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren und fügte hinzu: „Für uns ist Ihr Abschied bedauerlich, aber die Caritas im Norden darf sich auf Sie freuen.“
Kennzeichnend für ihre Vision spitzenverbandlicher Vertretung sei die intensive Begleitung und Beratung der etwa 120 Mitglieder des Caritasverbandes für das Bistum Essen, hieß es. Auch die Corona-Krise habe Depew als Chance interpretiert, die Caritas im Bistum Essen zur zentralen Koordinations- und Informationsplattform auszubauen. So war das Thema der Digitalisierung ein zentrales Anliegens Depews.
Nachfolgerin von Andreas Meiwes
Vor Ihrem Wechsel ins Ruhrbistum arbeite Depew seit 1993 im Diözesan-Caritas- Verband für das Erzbistum Köln in verschiedenen Führungspositionen mit den Arbeitsschwerpunkten Europa, Arbeitsmarktfragen, Kinder- und Jugendhilfe sowie Digitalisierung der sozialen Arbeit.
Der Caritasverband für das Bistum Essen hatte im August 2016 ein neues Gremienmodell beschlossen, das einen hauptamtlichen geschäftsführenden Vorstand an der Verbandsspitze vorsieht, und in der Folge die Position neu ausgeschrieben. Zuvor hatte Diözesan-Caritas-Direktor Andreas Meiwes wegen unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige Entwicklung der Caritas im Ruhrbistum den Verband verlassen.
Wechsel ins Quartiersmanagement
In Schleswig-Holstein wird Depew von Monika Bagger-Wulf. Die bisherige Landesleiterin für die Caritas in Schleswig-Holstein, scheidet nach Verbandsangaben aus persönlichen Gründen aus der Leitungsebene aus. Sie übernimmt als Quartiersmanagerin in Neumünster eine neue Aufgabe in der Caritas im Norden. Weiterhin wird sie als Geschäftsführerin der Caritas-Konferenzen in Schleswig-Holstein tätig sein.
Der Hamburger Diözesancaritasdirektor Steffen Feldmann dankte Bagger-Wulf laut Mitteilung des Verbandes für ihr außerordentliches Engagement in den zurückliegenden Jahren, insbesondere auch zu Beginn der Corona-Krise und fügte hinzu: „Für uns ist Ihr Abschied aus der Landesleitung bedauerlich, aber die Caritas im Norden freut sich auf Ihren neuen Einsatz für unser gemeinsames Anliegen für den Dienst am Nächsten.“ Zugleich heißt er Sabine Depew in der Caritas im Norden herzlich willkommen und freut sich auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die Qualitäten, die Depew mitbringt, werden der Caritas im Norden nach seinen Worten nicht nur in Schleswig-Holstein viele positive Impulse bringen.