München – Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält ab 3. Mai öffentliche Gottesdienste im Freistaat unter Auflagen für möglich. Dazu gehörten Begrenzungen in den Kirchen und Hygienekonzepte, sagte Söder in einer Regierungserklärung am Montag im Bayerischen Landtag. Die Kirchen arbeiteten selbst schon intensiv daran. „Wir sind da in einem sehr, sehr guten Gespräch.“ Letzteres gelte auch für andere Glaubensgemeinschaften.
Für den Ramadan, den Fastenmonat der Muslime, brauche es gleichfalls eine verantwortungsvolle Lösung, betonte der Ministerpräsident. Sein Dankeschön gelte nicht nur den Kirchen, sondern auch den muslimischen Gemeinden, die sich großartig in diesen Prozess der Corona-Bekämpfung integriert hätten.
Söder räumte ein, dass es an Ostern für viele sehr schmerzlich gewesen sei, keinen Gottesdienst unmittelbar zu erleben. Zugleich zollte er Dank und Anerkennung den Kirchen für alles, was im Digitalen als Ersatz angeboten worden sei. Er gebe zu, an Ostern mehr Gottesdienste digital verfolgt zu haben, als er sonst wahrscheinlich selbst besucht hätte. „Und einige fand ich besonders bewegend.“ Trotzdem sei dies kein Dauerzustand.
Auf Bundesebene wie in Bayern sei man sich einig, dass in den nächsten Tagen weitere Gespräche mit den Glaubensgemeinschaften geführt werden sollen. In den sieben bayerischen Bistümern wurden bis 3. Mai vorläufig alle öffentlichen Gottesdienste ausgesetzt.
In einer Telefonkonferenz hatten sich die Bischöfe am Freitag verständigt, Regeln zu Hygiene, Mindestabstand und Teilnehmerzahl gemeinsam zu erarbeiten und mit der Staatsregierung abzustimmen. „Wir hoffen, dass mit einem der schwierigen Situation angemessenen Schutzkonzept im Mai in unseren Kirchen schrittweise wieder Gottesdienste möglich sein werden“, erklärte der Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.