Pöllau – Die Corona-Krise wird nach Ansicht des österreichischen Publizisten Klaus Zeyringer im Profifußball nicht zu einem Umdenken führen. „Der Betrieb wird in der Blase bleiben, solange die Strukturen nicht verändert werden“, zeigte sich Zeyringer am Mittwoch im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) überzeugt. Die Strukturen wiederum würden nicht angetastet, „weil jene, die sie verändern könnten, zu sehr davon profitieren“.
Wahrscheinlicher sei, „dass sich nach der Krise die Geldspirale wieder nach oben dreht, in jene Höhen, die schon zuvor sozial inakzeptabel waren“, so der Fußballkenner. „Im neuerlich gefüllten Stadion wird man vergessen haben, wessen Einsatz und wessen Wissenschaft die Krise entscheidend zu meistern geholfen hat.“
Der Literaturwissenschaftler Zeyringer hat sich in mehreren Büchern kritisch mit den Auswüchsen des modernen Profisports auseinandergesetzt. Zuletzt erschien von ihm „Das wunde Leder – Wie Kommerz und Korruption den Fußball kaputt machen“.