Wachtberg – Der Deutsche Imkerbund kritisiert zum Weltbienentag am Mittwoch Steingärten und Kommunen für Flächenversiegelungen. Die Lebensbedingungen für Biene und Hummel hätten sich in den letzten Jahrzehnten verschlechtert, hieß es in einer Mitteilung am Montag in Wachtberg bei Bonn. Wild- und Honigbienen bestäubten Wild- und Kulturpflanzen und sicherten dadurch nicht nur einen Großteil der menschlichen Nahrungsmittel, sondern erhielten als wichtiger Teil des Ökosystems die Naturvielfalt und seien ein wichtiger Umweltindikator.
Die Corona-Pandemie machen laut Verband vielfältige Aktionen zum Weltbienentag zwar leider unmöglich, aber die besondere Situation bietet auch Chancen. „Denn viele Menschen verbringen jetzt viel Zeit zu Hause in ihren Gärten oder auf ihren Terrassen und Balkonen. Und genau dort kann jeder Einzelne Bienen am besten unterstützen“, sagte Geschäftsführer Olaf Lück.
Mit wenig Aufwand könne viel bewirkt werden: So sei ein durchgängiges Blütenangebot vom zeitigen Frühjahr bis zum Herbst wichtig. Jedoch würden sich immer wieder Gärten in „aufgeräumte, triste Steinwüsten verwandeln“, in welchen Insekten weder Nistmöglichkeiten noch Futter finden. „Das ist weder ökologisch noch sind solche Gärten pflegeleichter“, hieß es.
Aber nicht nur Privatpersonen, sondern auch Kommunen stehen laut Imkern in der Verantwortung. „Die stetig wachsende Flächenversiegelung und die daraus resultierende Pflanzenarmut führen nicht nur zu Problemen für Blütenbesucher, sondern zur Reduzierung des Wasserrückhaltevermögens, zur Verringerung der Sauerstoff-Produktion und CO2-Bindung, fehlender Kühlung im Sommer“, so der Verband zum Weltbienentag, der seit 2018 am 20. Mai begangen wird.