Besonders Kinder leiden nach Ansicht des Caritas-Verbandes unter einer Schuldenkrise infolge der Corona-Pandemie.
Berlin – Besonders Kinder leiden nach Ansicht des Caritas-Verbandes unter einer Schuldenkrise infolge der Corona-Pandemie. „Kinder aus verschuldeten und von Armut betroffenen Familien dürfen nicht in eine hoffnungslose Situation geraten“, betonte deswegen Caritas-Präsident Peter Neher am Montag in Berlin. Wegen der Schließung von Schulen und der Kontaktbeschränkungen hätten Kinder derzeit keine Möglichkeit, sich etwa von finanziellen Sorgen zuhause abzulenken.
Der Verband rechnet mit einer deutlichen Zunahme der überschuldeten Haushalte infolge der Corona-Pandemie. Bereits vor der Krise waren demnach zehn Prozent der Haushalte in Deutschland überschuldet. Die Folgen der Corona-Krise, wie der Verlust des Arbeitsplatzes oder nicht ausreichendes Kurzarbeitergeld, bedrohten zunehmend die Existenz vieler Familien, so Neher weiter.
Doppelt so viel Anfragen in Schuldnerberatung
Die Schuldnerberatung des Caritas-Verbandes habe im April doppelt so viele Anfragen erhalten wie im Januar, teilte der Verband weiter mit. Menschen hätten sich mit Geldsorgen, wegen psychischer Belastungen und Zukunftssorgen an die Beratung gewandt, so der Caritas-Präsident. Besonders in Berlin, Dresden, Görlitz, Hildesheim und Köln ist die Schuldnerberatung den Angaben zufolge stark genutzt worden.