Berlin – Die Kuppelsanierung der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale hat begonnen. Derzeit wird ein umlaufendes Gerüst bis auf Firsthöhe errichtet, wie das Erzbistum Berlin am Mittwoch angab. Dafür veranschlage die beauftragte Firma vier Wochen.
Auf eine schriftliche Aufforderung des Vereins „Freunde der Hedwigskathedrale“, die Kuppelsanierung in der geplanten Form zu stoppen, hatte das Bezirksamt Mitte erklärt, am Dach gebe es bisher keine Bautätigkeit. Vor Beginn der Arbeiten werde sich das Erzbistum mit den Denkmalbehörden abstimmen.
Erhebliche Mängel
Zur Begründung des Sanierungsprojekts führt das Erzbistum an, die in den 1950er-Jahren nach Kriegszerstörung wiedererrichteten Kuppeln wiesen erhebliche Mängel auf. Sie ließen keine andere Wahl, „als die Kupferschicht von außen abzunehmen, die Mängel umfänglich und grundlegend zu beseitigen und ein neues Kupferdach aufzubringen“. Es werde nicht kupferfarben sein, sondern von Anfang an den bisherigen Grünton haben. Im weiteren Verlauf der Arbeiten würden auch die zentrale Öffnung der Kuppel und das Kuppelkreuz erneuert.
Die Sanierung mit einem tiefgreifenden Innenumbau seiner Kathedrale hatte das Erzbistum bereits 2018 eingeleitet. Es begründet die Umgestaltung mit gottesdienstlichen Erfordernissen, Kritiker halten dies für unbegründet.
Zeitweiliger Baustop
Im vergangenen September hatte der Verein „Freunde der Hedwigskathedrale“ beim Bezirksamt einen zeitweiligen Baustopp mit dem Vorwurf erwirkt, das Erzbistum habe ohne Baugenehmigung mit dem Innenumbau begonnen. Nach einer Besichtigung der Baustelle hob das Bezirksamt den Baustopp nach zwei Wochen auf. Dabei vereinbarten das Erzbistum und der Bezirk Mitte für das weitere Vorgehen regelmäßige Abstimmungen.