Vatikanstadt – Der Papst hat in einer Videobotschaft dazu aufgerufen, die Corona-Pandemie als Wende zum Besseren zu nutzen. „Alles wird danach anders sein“, sagte er in einer am späten Samstagabend veröffentlichten Videobotschaft. Er richtete sich an die Teilnehmer einer weltweiten Online-Pfingstwache, zu der die Koordinierungsstelle Charis (Catholic Charismatic Renewal International Service) aufgerufen hatte.
Die vor genau einem Jahr vom Vatikan gegründete Arbeitsstelle ist für die katholischen charismatischen Gruppen zuständig. Ihnen gehören nach Kirchenangaben rund 120 Millionen Gläubige an. In ihrer Frömmigkeit und ihrem Engagement hebt die Bewegung den Heiligen Geist hervor. Sie ist gekennzeichnet durch ein intensives und frei gestaltetes Gebets- und Gottesdienstleben sowie durch soziales Engagement.
„Der von Jesus versprochene Heilige Geist kommt, um jeden von uns zu erneuern, zu verwandeln und zu heilen“, so das Kirchenoberhaupt in seiner Botschaft. Das sei heutzutage notwendiger denn je. „Die Welt leidet, ist verwundet.“ Umso wichtiger sei es, entschlossen und mutig hinauszugehen und das Evangelium zu verkünden.
Die Menschen müssten endlich erkennen, dass sie alle Teil derselben Gemeinschaft seien. „Niemand rettet sich allein“, betonte Franziskus in dem Videoclip. Nun sei es an der Zeit, gemeinsam und mit Gottes Hilfe „eine neue Realität“ zu schaffen. Man könne nicht einfach zur gewohnten Tagesordnung übergehen. Wenn es nicht gelinge, eine gerechtere, christlichere Gesellschaft auf den Weg zu bringen, wäre alles Leid der vergangenen Wochen umsonst gewesen.
Die großen Prüfungen der Menschheitsgeschichte, und dazu zähle die Corona-Pandemie, hätten stets zum Besseren oder zum Schlechteren geführt. Nie sei am Ende alles genauso gewesen wie zuvor. „Wie wollt Ihr aus der Sache herauskommen: als bessere oder als schlechtere Menschen?“, fragte der Papst. Er mahnte die Gläubigen, sich zu Pfingsten für den Heiligen Geist zu öffnen, damit sich die Herzen zum Besseren wenden mögen.