Vatikanstadt – An der Papstmesse zum Patronatsfest Peter und Paul wird wegen der Corona-Pandemie erstmals seit Jahrzehnten keine orthodoxe Delegation teilnehmen. Wie der katholische Informationsdienst SIR am Wochenende berichtete, findet die traditionelle Zeremonie am Montag im Petersdom in deutlich verkleinertem Rahmen statt. Auch der liturgische Ablauf müsse den Seuchenschutzbestimmungen angepasst werden.
Der für Ökumene-Fragen zuständige Kurienkardinal Kurt Koch habe den griechisch-orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel Bartholomaios I. vorab über die Einschränkungen informiert. Er hoffe, dass „die unendliche Barmherzigkeit Gottes uns diese beispiellose Situation überwinden lässt“, wird aus dem Brief des Kardinals zitiert. Man gehe von einer Wiederaufnahme der regelmäßigen Kontakte nach dem Sommer aus.
Papst segnet die sogenannten Pallien
Jedes Jahr an Peter und Paul segnet der Papst die sogenannten Pallien, die für kürzlich ernannte Metropolitan-Erzbischöfe bestimmt sind. Bei diesen Ehrenzeichen handelt es sich um mit Kreuzen bestickte weiße Schulterbänder; sie sollen die besondere Verbundenheit der Erzbischöfe mit Rom ausdrücken. Jenen Geistlichen, die wegen der Pandemie nicht persönlich teilnehmen können, wird das Band in ihre Diözesen geschickt.
Die katholische Kirche gedenkt am 29. Juni der Apostel Petrus und Paulus. Sie starben der Überlieferung nach um das Jahr 64 als Märtyrer in Rom und sind auch Schutzheilige der Stadt; deshalb ist der Tag in Rom und im Vatikan Feiertag. Seit mehr als 40 Jahren kommt eine orthodoxe Delegation des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel zu den Feierlichkeiten. Der Vatikan seinerseits entsendet jeweils zum Andreasfest am 30. November eine Delegation zu den Feiern mit Patriarch Bartholomaios am Patronatsfest des Ökumenischen Patriarchats in Istanbul.