Duisburg. Zehn Jahre nach dem Loveparade-Unglück in Duisburg mit 21 Toten hofft der Betroffenen-Beauftragte der Stadt, Pfarrer Jürgen Widera, auf Ruhe für die Angehörigen. „Das Loveparade-Unglück ist unabgeschlossen geblieben, insofern dass es erst sehr spät einen Prozess gegeben hat“, sagte der evangelische Pastor der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Duisburg.
„Da ist immer so eine Wunde offen geblieben.“ Seit der Katastrophe seien die Menschen immer wieder aufgewühlt worden, unter anderem weil das Gericht zunächst den Prozess nicht eröffnet habe. „Diese ganze Zeit war nicht gerade hilfreich, um zur Ruhe zu kommen und in gewisser Weise abschließen zu können“, erklärte Widera.
Gedenken in kleinerem Rahmen
Wegen der Corona-Krise findet das zehnjährige Gedenken der Stadt in einem kleineren Rahmen statt. Auch bei dem Gedenkgottesdienst für Hinterbliebene und Opfer werden dieses Mal viele Eltern aus dem Ausland fehlen, wie Widera erklärte. „Eltern mussten absagen, die sonst aus Australien oder China angereist sind.“ Ein Drittel der betroffenen Väter und Mütter komme aus dem Ausland.
Am Freitag jährt sich die Loveparade-Katastrophe zum zehnten Mal. 21 Menschen starben während des Techno-Festivals in Duisburg, 541 wurden schwer verletzt. Erst vor Kurzem wurde das gerichtliche Verfahren ohne Urteil eingestellt.