Leipzig – Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat das geplante Leipziger Bachfest 2021 gewürdigt. „Es ist das Besondere dieses Festes, dass es die auf Leben und Wirken Jesu Christi von Nazareth bezogenen Kompositionen Bachs zu einem Ganzen zusammenfügt und uns so eine Art ‚Messias‘ von Bach schenkt“, schreibt der Papst in einem am Montag in Leipzig von den Veranstaltern veröffentlichten Grußwort für das im Juni 2021 stattfindende Klassik-Ereignis. Das Schreiben selbst trägt das Datum vom 18. Juni 2019.
Das Bachfest Leipzig vom 12. bis zum 15. Juni 2021 steht unter dem Motto „Erlösung“. Im Zentrum steht mit „Bachs Messias“ ein viertägiger Zyklus, in dem weltbekannte Bach-Interpreten die Lebensgeschichte von Jesus Christus in 33 ausgewählten Kantaten, den drei Oratorien und der Matthäus-Passion nacherzählen werden. Papst Benedikt schreibt dazu: „Dass Intendant Dr. Michael Maul, dem wir diese Konzeption verdanken, dabei meine Jesus-Trilogie als ideellen Leitfaden vor Augen hatte, ist eine besondere Freude für mich, die ich nur mit großer Dankbarkeit aufnehmen kann.“
Die „große Musik des Glaubens“
Benedikt XVI. erklärt, dass man auch innerhalb des Christentums im Zusammenhang mit der „großen Musik des Glaubens“ von Kulturchristentum spreche und damit sagen wolle, „dass der Glaube, der diese Musik hervorgebracht und dem Bach als Musiker träulich gedient hat, inzwischen erloschen ist und nur noch als kulturelle Kraft weiterwirkt.“ Diese Reduktion könne man als gläubiger Christ bedauern, aber es trage auch ein positives Element in sich, so der Papst: „Denn es bleibt bestehen, dass etwas als Kultur angenommen wird, das Frucht gläubiger Begegnung mit Jesus ist und diesen Ursprung für immer in sich trägt.“
Weltbekannte Bach-Interpreten wie Ton Koopman und Masaaki Suzuki sowie der Schauspieler Ulrich Noethen gestalten die elf Konzerte des Messias-Zyklus in den Leipziger Bach-Kirchen. Der Leipziger Maler Michael Triegel, der Benedikt XVI. 2010 porträtierte, liefert eine Bilderserie dazu.