Bischof Hanke: Vatikan-Papier „ermutigt und unterstützt“

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke sieht in der Vatikan-Instruktion zu Reformen in katholischen Gemeinden „viele wertvolle Impulse“ für deren missionarischen Aufbruch. „Das Dokument ermutigt und unterstützt alle, die bereits solche Wege eingeschlagen haben“, erklärte der Bischof in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme. „Pastorale Umkehr als Verlebendigung des missionarischen Geistes soll die Kirche vor Ort, die Pfarrei mit ihren traditionellen Strukturen erneuern. Dieser Erneuerungsprozess geschieht durch Evangelisierung.“

Bischof Gregor Maria Hanke (Foto: pde / Christian Klenk)

Hanke fügte an: „Im deutschsprachigen Raum erfuhr die Instruktion zum Teil kritische Bewertungen, wohl hauptsächlich wegen der zweiten Hälfte des Dokuments, in der die Formen der Hirtensorge thematisiert und im Blick auf das Kirchenrecht beschrieben werden.“ Doch das Dokument ziele vielmehr auf die „konkretisierte Sakramentalität“ der Kirche. „Dazu gehört die Ordnung des Zueinanders von Amt und Charisma, von gemeinsamem Priestertum aus Taufe und Firmung und Priestertum des Dienstamtes.“

Die Menschen erreichen und ihnen nahe sein

Der Bischof ergänzte, die Menschen zu erreichen und ihnen nahe zu sein, gehöre zum missionarischen Auftrag der Kirche. Dabei dürften aber nicht eigene Strategien und Strukturen im Vordergrund stehen. Erneuerung der Kirche ereigne sich durch Männer und Frauen, die sich vom Geist rufen ließen, in einem Netz zwischenmenschlicher Beziehungen.

Vor der Gliederung in Ämter, Dienste und somit verschiedene Rollen stehe die gemeinsame Berufung in das Volk Gottes. Damit folge die Instruktion ganz der Linie von Papst Franziskus, der zu einem Perspektivwechsel einlade. Das Dokument dürfte „nicht am Papst vorbei entstanden sein“. Hanke sprach sich mithin dagegen aus, in der Instruktion „einen Kampf um die Rollen in der Kirche zu sehen oder nun das Verlierer-Sieger-Schema zu bemühen“.

Instruktion hebt die Rolle des Pfarrers hervor

Die Instruktion „Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche“ hebt unter Berufung auf das Kirchenrecht die Rolle des Pfarrers hervor. Bestrebungen, die Leitung von Pfarreien beispielsweise Teams aus Priestern und kirchlich Engagierten anzuvertrauen, widerspricht das Schreiben direkt. Um die Bewertung des Textes ist eine anhaltende Debatte entbrannt.

kna