München/Vatikanstadt. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx (66) bleibt Koordinator des Päpstlichen Rats für die wirtschaftlichen Angelegenheiten. Papst Franziskus habe ihn erneut in dieses Amt berufen, teilte das Erzbistum München und Freising am Donnerstag mit. Marx leitet den sogenannten Vatikanischen Wirtschaftsrat seit dessen Gründung 2014. Außerdem gehört er seit 2013 dem päpstlichen Beratergremium zur Reform der Römischen Kurie, den sogenannten Kardinalsrat an.
Der Wirtschaftsrat hat die Aufgabe, die Durchführung der wirtschaftlichen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls aufmerksam zu verfolgen. Zudem soll er über die Strukturen sowie über die administrativen und finanziellen Aktivitäten der Behörden der Römischen Kurie, der mit dem Heiligen Stuhl verbundenen Einrichtungen und des Staates der Vatikanstadt wachen. Das Gremium besteht aus 15 Mitgliedern – acht werden aus den Kardinälen und Bischöfen ausgewählt, sieben sind Laien und Experten aus verschiedenen Nationen, die über Finanzkompetenz und anerkannte Professionalität verfügen.
Erstmals auch sechs Frauen berufen worden
Erstmals sind laut Mitteilung auch sechs Frauen in das Gremium berufen worden, darunter zwei aus Deutschland: die Düsseldorfer Juraprofessorin Charlotte Kreuter-Kirchhof, Expertin für öffentliches Recht, Europarecht und Völkerrecht, und die Berliner Finanzspezialistin Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, gratulierte am selben Tag zu den Berufungen. Mit Kardinal Marx als Koordinator setze der Papst auf Kontinuität bei diesem wichtigen Thema. Seine Expertise sei in Rom und „bei uns“ in der Bischofskonferenz unverzichtbar.
Bätzing nennt Ernennung eine „wichtiges Zeichen“
Zugleich nannte Bätzing die erstmalige Ernennung von Beraterinnen für den Rat ein „wichtiges Zeichen“. In Rom werde so die Kompetenz von Frauen aufmerksam wahrgenommen und genutzt. Mit Kreuter-Kirchhof sei eine national und international anerkannte Juristin berufen worden. Die Deutsche Bischofskonferenz schätze ihr besonderes Engagement als stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Hildegardis-Vereins, der sich um die Förderung von Frauen in Führungspositionen kümmere. Kolak wiederum sei in der Bankenwelt eine hoch anerkannte Expertin, die bereits ihre hohe ökonomische Kompetenz unter Beweis gestellt habe.