Für die ehemalige Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, können AfD-Wähler und -Politiker keine guten Christen sein. In der Bild-Talkshow „Jetzt reden vier“ (Donnerstag) sagte die Theologin: „Für mich ist die AfD eine Partei, die andere angreift, niedermacht.“ Sie sehe auch „ein gerütteltes Maß an Antisemitismus und in den Wahlprogrammen einen Nationalismus, der für mich mit dem Christentum nicht vereinbar ist“.
Käßmann sagte weiter, wenn eine Partei erkläre, „dass Menschen anderer Herkunft in diesem Land nicht leben sollen“, dann sei diese Partei für sie „nicht wählbar“. Zugleich solidarisierte sie sich mit Wahlaufrufen aus der evangelischen Kirche im laufenden NRW-Kommunalwahlkampf, die AfD nicht zu wählen.
Käßmann wendet sich „gegen jede Ausgrenzung, gegen jeden Rassismus“
Die einstige Bischöfin erinnerte daran, dass die evangelische Kirche im Nationalsozialismus „den furchtbaren Fehler“ gemacht habe, viel zu lange zur Verfolgung von Juden, Kommunisten und Homosexuellen geschwiegen zu haben. Daher wende sie sich heute „gegen jede Ausgrenzung, gegen jeden Rassismus“. Und: „Wir werden nicht zulassen, dass Menschen degradiert werden wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens.“