Köln . Mit der Absage vieler Weihnachtsmärkte sieht der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki eine große Chance für die Kirche, in diese Lücke zu springen. Zwar tue es ihm Leid für die Menschen, die emotional an solchen Märkten hängen und diese Atmosphäre genießen, sagte er (Donnerstag) dem Kölner Internetportal domradio.de.
Nun könnten aber Gemeinden auf den Plätzen Adventsveranstaltungen wie Gebetsfeiern, Singen, Chordarbietungen sowie Gespräche anbieten. So ließe sich der christliche Charakter des Advents stärker hervorheben und zeigen: „Gott lässt die Welt und die Menschen nicht allein.“
Eine „spürbare Nähe“ erlebten viele Menschen gerade in der Zeit des Advents „mit seiner Atmosphäre, mit dem Licht, mit den Liedern“, so Woelki. Die Gottesfrage sei für viele Menschen auch in Corona-Zeiten wichtig; „womöglich auch die Frage, wie Gott das zulassen kann“. Mancher sei durch die Pandemie „in seiner Schutzbedürftigkeit, Gebrechlichkeit und Endlichkeit“ herausgefordert. Christen könnten im Advent „Zeugnis geben von unserem Glauben, dass Gott eben eine Antwort auf all diese Fragen selber darstellt“, so der Kardinal.