Seit Pfingsten hat die Pfarrei St. Joseph ihre zentralen Sonntagsmessen im Fußballstadion gefeiert. Weil das Wetter unbeständiger und der Fußballbetrieb wieder intensiver wird, geht es nach 15 Wochen nun zurück in die Kirchen der Pfarrei.
Mit einem vorerst letzten Freiluft-Gottesdienst hat die Pfarrei St. Joseph in Gelsenkirchen-Schalke am Samstagabend, 5. September, ihre Reihe der Stadion-Gottesdienste in der Glückaufkampfbahn beendet. Seit Pfingsten hatte die Pfarrei ihre zentrale Messfeier jedes Wochenende in das traditionsreiche Fußballstadion verlegt, um trotz der coronabedingten Abstandsregeln möglichst vielen Menschen Gelegenheit zum Mitfeiern geben zu können. „Wie können wir unsere Leute möglichst gut schützen“, sei dabei eine der zentralen Überlegungen gewesen, sagt Gemeindereferentin Christiane Rother. Denn während in den Kirchen der Pfarrei derzeit nur zwischen 18 und gut 50 Gläubige gemeinsam Gottesdienst feiern können, ist auf der Stadiontribüne aktuell immerhin Platz für bis zu 150 Menschen.
Auch Erstkommunion-Feiern im Fußballstadion
Von den Gemeindemitgliedern seien die Gottesdienste im Stadion sehr unterschiedlich angenommen worden, berichtet Rother: „Einige fanden es total klasse und sind Sonntag für Sonntag wiedergekommen. Da hat sich eine kleine neue Gemeinschaft aus allen fünf Gemeinden unserer Pfarrei gebildet.“ Andere Katholiken hätten jedoch kritisiert, dass ein Stadion kein würdiger Ort für eine Messe sei.
Auch die im Frühjahr ausgefallene Erstkommunion hat St. Joseph an den letzten beiden August-Wochenenden in der Glückaufkampfbahn gefeiert. „Fast zwei Drittel unserer Familien haben sich für diese Möglichkeit entschieden, andere haben das Fest auf das kommende Jahr verschoben oder feiern die Erstkommunion in einer der nächsten Sonntagsmessen“, so Rother. Natürlich sei das Erstkommunion-Fest in der Glückaufkampfbahn mehr als ungewöhnlich gewesen, „aber mancher hat hinterher gesagt: Wir haben Geschichte geschrieben – wer kann sonst als Ort seiner Erstkommunion auf ein Stadion verweisen?“, sagt die Gemeindereferentin.
Gläubige müssen sich anmelden
Nach 15 Wochenenden in der Glückaufkampfbahn endet nun die Serie der Freiluft-Gottesdienste: „Zum einen wird das Wetter unbeständiger, und zum anderen nimmt der Spielbetrieb immer mehr zu.“ In den kommenden Wochen hätte die Pfarrei das Stadion nur noch früh morgens oder am späten Abend nutzen können. „Außerdem sehnen sich doch auch viele Menschen wieder nach einer Sonntagsmesse in der Kirche“, weiß Rother. Um die wenigen Plätze gerecht zu verteilen, müssen sich die Gläubigen für die Gottesdienste in Hl. Dreifaltigkeit in Bismarck (sonntags 9.30 Uhr) und in St. Elisabeth in Heßler (sonntags 11.30 Uhr) nun per E-Mail (st.joseph.gelsenkirchen-schalke@bistum-essen.de) oder telefonisch (Tel: 0209 / 8 25 04) im Pfarrbüro anmelden. Um allen die gleiche Chance einzuräumen, werden Anmeldungen nur zwischen montags, 15 Uhr, und donnerstags, 17 Uhr, angenommen.
Nach den guten Erfahrungen in der Glückaufkampfbahn dürfte das Stadion bei künftigen Planungen der Pfarrei nun deutlich eher in den Blick kommen als vor der Corona-Krise, erwartet Gemeindereferentin Rother. Gut möglich, dass da auch der Kiosk der DJK Teutonia Schalke eine Rolle spielt, an dem sich die Gläubigen nach den Gottesdiensten noch auf ein kühles Getränk treffen konnten. Am Samstagabend wurde dort zudem auf Christiane Rother angestoßen, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum als Gemeindereferentin feiert. Als Geschenk gab’s vom Pfarrgemeinderat in der Glückaufkampfbahn ausgerechnet einen Gutschein für den Borussia-Dortmund-Fanshop – schließlich ist Rother, die auch in der Schalker Fan-Seelsorge aktiv ist, mit ganzem Herzen BVB-Fan.